Trotz der grundsätzlich schwierigen Lage für den Bremer Rennsport wächst die Galopptrainingsanlage in Bremen Mahndorf weiter und ist mittlerweile der größte Trainingsstandort in Norddeutschland. Denn ab November verstärkt Trainer Toni Potters mit 15 Rennpferden die Anlage, die 2005 von der Stadt gebaut wurde und heute von privater Hand finanziert und geführt wird.
Gepachtet wird es von Hermann Vagt, es gehört aber noch immer der Stadt Bremen. Bald wird es in Mahndorf demnach über 100 aktive Rennpferde geben.
Beste Bedingungen geschaffen
„Wir sind mit der Auslastung sehr zufrieden, durch die Aufstockung bei den Trainern werden die Stalltrakte gut gefüllt sein. Das liegt auch daran, dass wir gute Trainingsbedingungen bieten können mit Sandbahn, Grasbahn, überdachter Trainingsbahn, Weiden, Paddocks, Führanlagen und seit neuestem auch eine neue Startmaschine“, erklärt Anke Wiesner, Verwalterin der Trainingszentrale.
Pavel Vovcenko hat aktuell 45 Pferde im Training. Der gebürtige Tscheche setzt auch auf Hindernispferde, er war mehrfach Champion der Hindernistrainer. Auch in diesem Jahr agiert er in den Flach- und auch Hindernisrennen mehr als erfolgreich und befindet sich in den Top Ten erfolgreichsten Trainer in Deutschland, war auch international siegreich.
Außergewöhnlich ist der Erfolg des von Pavel Vovcenko trainierten Lover Boy. Der Wallach gewann, seit er in die Obhut des Bremer Trainers gewechselt ist, fünf seiner sieben Rennen.
Zurück im Mahndorfer Trainingszentrum
Seit diesem Jahr wieder in Bremen Mahndorf zuhause ist Trainer Werner Haustein, der zuletzt noch auf der Rennbahn in der Vahr ansässig war. Haustein hat aktuell 15 Pferde in Training, darunter eine große Anzahl aus Aserbaidschan.
Seit kurzem beschäftigt er auch die aus Bremen kommende Championesse der Hindernisreiter, Sonja Daroszewski. Die Amazone schaffte es 2018 als erste Frau in Deutschland diesen Titel zu erlangen. Weitere Bremer Trainer sind Günter Lentz, Jördis-Ina Meinecke und Kamille Harms.
Zukunft des Rennbahngeländes ist weiter ungewiss
Auch nach dem erfolgreichen Volksentscheid ist unklar, wie es auf der Galopprennbahn in der Bremer Vahr weitergeht. Es entstehen Konzepte, wie das rund 30 Hektar große Areal für Sport und Freizeit weiterhin genutzt werden soll. Der Bremer Rennverein würde gerne wieder veranstalten und ist noch nicht gewillt, die über 100 Jahre bestehende Tradition aufzugeben.
„Unser Grundgedanke wieder Rennen in Bremen abzuhalten, hat sich nicht geändert. Es gibt viele Möglichkeiten der Nutzung in Kombination mit den neuen Konzepten und der Pferderennbahn“, meint Frank Lenk, Vorstandsmitglied und Pressesprecher des Rennvereins.
von Kira Kaschek
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