Viel falsch machen konnten die Mitglieder des Beirats Oberneuland am Dienstagabend nicht. Mit Jessica Jagusch und Matthias Kook stellten sich ihnen zwei kompetente Bewerber für die erstmals als hauptamtliche Vollzeitstelle ausgeschriebene Position des Oberneulander Ortsamtsleiters vor. Da war es fast egal, wen sie wählten.
Letztlich setzte sich mit dem ehrenamtlichen Amtsinhaber Matthias Kook und Favorit durch. Doch auch Jaguschs Bewerbung hatte bei den Stadtteilpolitikern einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Obwohl dem Vernehmen nach alle Fraktionen Kook favorisierten, verabredete man hinter den Kulissen ein 9:4-Ergebnis, um so der Außenseiterin Anerkennung zu zollen.
Ursprünglich fünf Bewerber
Ursprünglich hatten sich sogar fünf Personen beworben, wie Viola Kral von der Senatskanzlei zu Beginn der Sitzung mitteilte. Vier davon waren zur Sitzung eingeladen worden. Ein Kandidat zog am Dienstagmorgen seine Bewerbung zurück. Ein weiterer erschien aus unbekannten Gründen nicht zur öffentlichen Vorstellungsrunde.
Somit blieben nur Jagusch und Kook übrig, um sich den Fragen der Beiratsmitglieder zu stellen. Um ein faires Verfahren zu garantieren, bekamen beide die gleichen fünf Fragen gestellt, auf die sich die Fraktionen im Vorfeld geeinigt hatten. So sollten die Bewerber unter anderem Darstellen, warum sie sich für geeignet halten und wo sie den größten Handlungsbedarf im Stadtteil sehen.
Allrounderin Jagusch
Jagusch (39) verwies dabei auf ihre Erfahrung aufgrund ihrer aktuellen Position als Abwesenheitsvertretung der Ortsamtsleitung in Horn-Lehe. Ein Jahr lang führte sie das dortige Ortsamt alleine, weil die Leitungsstelle aufgrund einer Klage nicht besetzt werden konnte. Zuvor hatte sie auch schon als Sachbearbeiterin im Ortsamt Neustadt Erfahrung sammeln können.
„Ich bin ein Allrounder. Ich kann die Leitungsebene abdecken aber auch die administrative Arbeit“, erklärte sie. Das bislang vorbildlich ehrenamtlich geführte Oberneulander Ortsamt wolle sie aus dem Dornröschenschlaf erwecken. Den größten Handlungsbedarf identifizierte sie beim Thema Baugebiete und bei der Schaffung einer Ortsmitte.
Amtsinhaber Kook
Die Ortsmitte und den Wohnungsbau nannte auch Kook als wichtige Handlungsfelder. Zusätzlich betonte er, dass es notwendig sei, die Kapazitäten der Oberneulander Schulen auszudehnen, damit alle Kinder aus dem Stadtteils auch dort beschult werden könnten.
Bei der Frage nach seiner Eignung verwies der 48-jährige Familienvater, der bislang hauptamtlich beim Bremer Hockey-Club (BHC) beschäftigt ist und zuvor in der Verwaltung von Werder Bremen gearbeitet hatte, auf die vergangenen neun Monate, in denen er das Ortsamt ehrenamtlich erfolgreich geführt habe. „Ich habe einen guten Eindruck bekommen und mir gegenüber den Behörden einen guten Namen gemacht“, sagte er. Schon während seiner Zeit bei Werder und zuletzt beim BHC habe er guten Kontakt zur Verwaltung gehabt und Projekte durchsetzen können.
Kook ist zwar gewählt, doch bevor er seine neue Stelle antreten kann bedarf es noch der Bestätigung durch die Senatskanzlei. „Sie dürfen sich erst so richtig freuen, wenn sie die Ernennungsurkunde in der Hand halten“, erklärte Sitzungsleiterin Viola Kral von der Senatskanzlei.
Lieber Herr Kook, gibt es in Oberneuland eine Seni0renvertretung.
Wenn die über 80jährigengeimpft werden fragt sich, wie kommen wir am besten
zum Impfen . Hat sich vielleicht der Beirat Gedanken gemacht?