Revierleiter Lars Freymark und Initiatorin Annekathrin Stühl stellten die KDNA-Gemeinschaft am Krintenpad vor. Foto: Schlie Revierleiter Lars Freymark und Initiatorin Annekathrin Stühl stellten die KDNA-Gemeinschaft am Krintenpad vor. Foto: Schlie
Anwohnerinitiative

Mit KDNA gemeinsam gegen Einbrecher

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In Nachbarschaften mit KDNA-Gemeinschaft gibt es 50 Prozent weniger Einbrüche als in vergleichbaren Bereichen.

Direkt unter dem Straßennamen angebracht ziert ab sofort ein zusätzlicher Hinweis die Schilderpfahl an der Ecke Krintenpad/Oberneulander Landstraße. Das hellblaue Schild ist als Warnung an potenzielle Einbrecher gedacht: Ein Einbruch lohnt sich in dieser Straße nicht.

Zehn Nachbarn und damit sämtliche Anrainer der Sackgasse haben sich zu einer Anwohner-Initiative künstliche DNA (KDNA) zusammengeschlossen. Dabei werden die Wertgegenstände mit einem unsichtbaren Stoff markiert, der den Gegenstand eindeutig identifizierbar macht. Für Diebe wirkt das abschreckend, denn verbrecherisches Handeln lässt sich so leichter nachweisen und der Verkauf gestohlener Gegenstände wird erschwert.

„Wir haben als Gemeinschaft überlegt, wie wir uns besser schützen können“, sagt Annekathrin Stühl. Sie ist die Initiatorin der Aktion und nahm Kontakt mit der Polizei auf, um sich beraten zu lassen. Einen konkreten Anlass habe es nicht gegeben.

Erst nach Einbruch sensibel

Das hört Lars Freymark, Revierleiter in Horn, gerne. „Viele Leute werden für das Thema Einbruch erst sensibel, wenn es passiert ist“, weiß er aus Erfahrung. Umso erfreuter war er, am Krintenpad präventiv tätig werden zu können.

Bei einem Treffen mit den Anwohnern nutzte er die Gelegenheit, um nicht nur das KDNA-Projekt vorzustellen, sondern um weitere Tipps zum Einbruchschutz zu geben. „Jetzt kommt die dunkle Jahreszeit, da fühlen sich Einbrecher wohl“, erklärt er.

Tipp: Licht an, Klingel aus

Ein Tipp von ihm: „Licht anlassen, um Anwesenheit vorzutäuschen“. Ein weiterer: Die Klingel abschalten, wenn man nicht öffnen kann. „Einbrecher klingeln häufig, um zu prüfen, ob jemand Zuhause ist. Wenn die Klingel nicht geht, können sie das nicht prüfen“, erläutert er. Natürlich kämen auch bauliche Maßnahmen an Fenstern und Türen und der Einsatz von Alarmanlagen in Betracht, um Langfinger vom Einstieg abzuhalten.

Über weitere Anfragen zur Beratung würden sich Freymark und Kontaktpolizist Hinrich Blechschmidt freuen.„Vorbeugung ist eine wesentliche Aufgabe des Kontaktdienstes“, versichert Freymark.

Polizei wirbt um KDNA-Initiativen

Die Bremer Polizei wirbt seit Jahren für die Gründung von KDNA-Anwohnerinitiativen. „Das stärkt das Nachbarschaftsgefühl und man lernt sich besser kennen“, meint Freymark. Fremde Autos und unbekannte Personen würden dann schneller auffallen.

Mittlerweile gibt es nach Polizeiangaben rund 220 Initiativen, drunter 31 im Bereich Horn, Borgfeld, Ober­neuland. Die statistischen Erhebungen der vergangenen vier Jahre zeigen, dass die gemessenen Initiativbereiche um mehr als 50 Prozent weniger von Wohnungseinbrüchen betroffen waren als vergleichbare Regionen.

Die Umsetzung der KDNA-Markierung ist nach Erfahrung von Annekathrin Stühl „ziemlich simpel und schnell gemacht“. Dazu erhält jeder beteiligte Nachbar ein Paket mit der nötigen Ausrüstung und individueller Markierungsflüssigkeit. Anschließend registriert er sich in der Datenbank des Herstellers. Nach drei Jahren muss die Registrierung erneuert werden.

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