Bremer Einzelhändler sind sich sicher: Trotz Onlineboom kommen die Menschen weiterhin in die Einkaufszentren und die Innenstadt, weil sie auch Erlebnisse bieten.Foto: av Bremer Einzelhändler sind sich sicher: Trotz Onlineboom kommen die Menschen weiterhin in die Einkaufszentren und die Innenstadt, weil sie auch Erlebnisse bieten. Foto: av
Handel

Bremer Einzelhandel wird moderner

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Wie sich das Internet auf die Geschäfte in der Bremer City und die Einkaufszentren auswirkt.

von Insa Lohmann

Der Onlinehandel boomt: 31 Prozent der Einkäufe von Elektrogeräten und rund 28 Prozent der Modeeinkäufe werden inzwischen im Internet erledigt. Tendenz steigend. Die Einkaufsstraßen und Shopping-Center leiden zunehmend darunter, dass viele Verbraucher ihr Geld lieber im Internet ausgeben.

„In den Branchen Fashion, Consumer Electronics und Wohnen kannibalisiert der Online-Handel zunehmend den stationären Handel offline“, heißt es in einer aktuellen Studie des Handelsverbandes Deutschland. Doch wie behauptet sich der Einzelhandel in Bremen gegenüber der wachsenden Konkurrenz?

Erst informieren, dann kaufen

„Der Online-Handel führt zu einer Modernisierung im stationären Handel“, sagt Jan-Peter Halves, Geschäftsführer der City-Initiative Bremen, der auch die Vorteile dieses Wandels sieht. Die Stärke des Onlinehandels habe dazu beigetragen, dass die Bestellwege immer stärker vernetzt seien, sagt Halves.

Kunden suchten sich ihre Waren beispielsweise vermehrt online aus und holten sie im Einzelhandel ab – auch unter dem Namen Click and Collect bekannt. Auch dass Kunden sich zunächst online informieren und anschließend im stationären Handel einkaufen gehen – oder umgekehrt – sei inzwischen Standard, meint der Geschäftsführer der City-Initiative.

Fachhandel bevorzugt

Für Norbert Fels, der im Juli den Posten des Centermanagers im Einkaufspark Duckwitz (Edu) übernommen hat, ist der Trend zum Fachmarkt trotz des boomenden Onlinehandels ungebrochen. „Ich verlasse mich gerne auf einen Fachhändler“, sagt der gebürtige Rheinländer.

Im Gegensatz zu einem klassischen Shoppingcenter setze der Einkaufspark in Grolland daher nicht auf einen breiten Mix, sondern auf einzelne, starke Mieter wie Saturn, H&M oder Real. „Wenn wir etwas haben, haben wir es richtig“, sagt Fels, der viele Jahre Centermanager im Roland-Center war. „Aber wir konzentrieren uns auf das Wesentliche und setzen auf die Stärke unserer Marken.“

Konkurrenzdenken ausklammern

Betrieben wird das Edu-Center von der Gesellschaft Metro-ECE, die für mehr als 50 Fachmarktzentren in Deutschland zuständig ist. Der Einkaufspark wurde 2016 nach und nach modernisiert und beherbergt 38 Mieter.

Zu den Besuchern gehörten vor allem Stammkunden, die für den regelmäßigen Bedarf einkauften, sagt Fels. Deshalb versuche man, diesen Einkauf für den Kunden so praktikabel wie möglich zu gestalten und weniger auf Konkurrenzdenken zum Internetversand zu setzen.

Stärken herausarbeiten

„Wir können dem Online-Handel nicht durch Ablehnung begegnen, dem veränderten Einkaufsverhalten müssen sich die Innenstädte mit eigener Stärke entgegenstellen“, ist auch Halves überzeugt. „Die Menschen suchen weiterhin und sogar verstärkt Orte um sich zu treffen, Erlebnisorte und Quartiere mit Flair und Aufenthaltsqualität.“

Darum setze die City-Initiative auf Erlebnis in Form von Events, Begrünung und Sitzmöglichkeiten für mehr Aufenthaltsqualität und eine dichte Verzahnung von Gastronomie, Kultur, Einkaufen und Freizeit. Die Stärken der Bremer Innenstadt sieht Halves vor allem in der Kulturmeile, dem Schlachte-Boulevard und der Fußgängerzone.

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