Auf Maximilian Eggestein war eigentlich immer Verlass – bis ihn eine Rückenverletzung stoppte. Und seit seiner Rückkehr ins Team wirkt der Mittelfeldspieler des SV Werder Bremen nicht mehr so präsent auf dem Platz wie sonst.
Steckt der erst 22-Jährige womöglich in einem kleinen Formtief, das in seinem Alter nicht verwunderlich wäre? Nein, sagt Florian Kohfeldt und stärkt Maxi Eggestein mit einem Mega-Lob den Rücken. „Maxi ist so wichtig für uns, das ist kaum in Worte zu fassen“, schwärmt Florian Kohfeldt vor dem so wichtigen Auswärtsspiel von Werder Bremen am Sonntag bei Eintracht Frankfurt (ab 18 Uhr).
Ohne Physis keine Weltklasse
Der Trainer darf mit Fug und Recht als Eggestein-Fan bezeichnet werden, schließlich hat er ihn fast zwei Jahre lang immer in die Startelf gestellt. Dann verletzte sich der Mittelfeldspieler kurz vor der Partie von Werder Bremen bei Aufsteiger Union Berlin am Rücken und fiel aus.
Doch nur eine Woche später meldete sich Eggestein für das Heimspiel gegen RB Leipzig zurück. Das Verletzungspech bei Werder Bremen hatte seinen Höhepunkt erreicht, „da haben wir jeden zusammengekratzt, der spielen kann“, erinnert sich Florian Kohfeldt. Bei Maxi Eggestein sei aufgrund der Rückenprobleme nur ein Einsatz über maximal 70 Minuten möglich gewesen. „Er ist ein Spieler, der auch über seine Physis kommt. Dann kann ich in so einem Spiel keine Weltklasseleistung von ihm erwarten“, erklärt der Coach.
Veränderte taktische Rolle
Und es ist offenbar nicht selbstverständlich, dass ein Profi angeschlagen ins Spiel gehe. „Das zeigt einmal mehr, wie sehr sich Maxi in den Dienst der Mannschaft stellt. Es ist ihm überhaupt nicht wichtig, wie er dabei wegkommt. Ihm ist wichtig, dass wir Erfolg haben.“
Eggesteins zuletzt nicht ganz so auffälliges Spiel hat aber auch noch einen anderen Grund: eine etwas veränderte Rolle. „Maxi hatte in Dortmund eine sehr wichtige taktische Aufgabe. Und die bedeutet, dass er nicht sofort tiefe Läufe machen muss, sofort Zwischenräume besetzen soll oder sofort torgefährlich sein muss. Wir müssen uns in dieser Saison daran gewöhnen, dass Maxi häufiger in den Sechserraum gehen wird“, erzählt Florian Kohfeldt und erinnert an die U 21-EM im vergangenen Sommer.
Da sei Maxi Eggestein bei der öffentlichen Bewertung „nicht gut genug weggekommen. Für mich war er der Stabilisator, er hat das Ding zusammen gehalten. Und diese Rolle hat er bei uns ebenfalls sehr häufig.“ Also wahrscheinlich auch am Sonntag in Frankfurt.
Schade. Da hat man sich von Augsburg mehr erwartet. Aber zu diesem Zeitpunkt sollten in Wolfsburg für Union Berlin noch drei Tore drin sein in der zweiten Halbzeit.
Hertha und Hoffenheim: Traumhaft.
Exilbremer drücken die Daumen. Wenn alles Gut geht, schlägt es heute Abend 13 für Bremen.