Die öffentlichen Toiletten an der Helenenstraße und die Anlage am Hugo-Schauinsland-Platz – für die Bremer Stadtreinigung handelt es sich um zwei „Problemplätze“, beide jedoch auf dem Weg der Besserung. Um eine bessere Versorgung mit öffentlichen Sanitäranlagen zu gewährleisten, hat das Unternehmen nun angekündigt, weitere Anlagen zu eröffnen und die bestehenden auszubauen und zu verbessern.
„Wir hatten schon länger nach einem geordneten Standort für ein neues Konzept gesucht und planen am alten Standort ein weiteres Urinal, ähnlich wie in der Helenenstraße“, erklärt Thomas Möhring von der Stadtreinigung. Er hoffe, die Sauberkeit am Hauptbahnhof damit deutlich zu verbessern, sagt Möhring.
Streetworker überwachen die Anlage
Gereinigt wird die rund 170.000 Euro teure Anlage nun drei Mal täglich von einem Team der Stadtreinigung. Genutzt werden soll sie vor allem auch von den Besuchern des benachbarten Szenetreffs, einem Treffpunkt für die am Bahnhof ansässige Trinkerszene. Während der Öffnungszeiten des Treffs von 8 bis 16 Uhr wird das graue Häuschen zudem von Streetworkern der Inneren Mission betreut. Die Toilette selber ist von 7 bis 22 Uhr geöffnet, Personen mit Behinderung können sie mit einem EU-Schlüssel rund um die Uhr nutzen.
Eine weitere öffentliche Anlage mietet die Stadtreinigung zudem in der Markthalle an, wo zukünftig auch eine personalgeführte Anlage entstehen soll. Zudem weist die Stadtreinigung auf das Projekt „Nette Toilette“ hin: Rund 100 in Bremen ansässige Gastronomietreibende und Einzelhändler stellen ihre Toiletten der Allgemeinheit zur Verfügung.
Ordnungsamt fordert weitere Häuschen
Das Ordnungsamt begrüßt die Neuerungen. „Eine weitere öffentliche Toilettenanlage in Bahnhofsnähe wäre empfehlenswert“, gibt Innenressort-Sprecherin Karen Stroink aber trotzdem zu bedenken. Das immer wieder auftretende Problem mit den Wildpinklern sei dadurch aber immer noch nicht gelöst, denn: „Es gibt Ecken am Hauptbahnhof, die nicht gut einsehbar sind“, sagt Stroink. Besonders akut sei dies während Großveranstaltungen.
„Die Anzahl der erfassten Fälle steigt etwa rund um den Bremer Freimarkt oder bei den Werderspielen“, so die Sprecherin.
Wer sich im Freien erleichtert, muss laut Innenressort mit einem Bußgeld von 50 Euro rechnen. Bei wiederholtem Vergehen kann der Betrag angehoben werden.