Die zur Bildung einer Identität notwendige Abgrenzung dürfe sich nicht gegen Andere richten, warnte Wolfgang Schäuble bei seiner Rede in Bremen. Foto: Schlie Die zur Bildung einer Identität notwendige Abgrenzung dürfe sich nicht gegen Andere richten, warnte Wolfgang Schäuble bei seiner Rede in Bremen. Foto: Schlie
Schäuble in Bremen

„Auferstanden aus Ruinen“

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Warum eine positive deutsche Identität wichtig ist, erklärte Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble in Bremen.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat sich am Dienstagabend in Bremen für eine positive deutsche Identität ausgesprochen. Er griff damit anlässlich der 4. Karl-Carstens-Rede im Dorint City-Hotel einen Gedanken auf, den der in Bremen geborene Carstens in seiner Amtszeit als Bundespräsident (1979 – 1984) geprägt hatte. „Wenn wir keine positive Identität entwickeln, bestellen Andere das Feld“, sagte er mit Blick auf Zuwanderung und Globalisierung.

Parallelen zu Merz

Ähnlich wie Friedrich Merz bei der 3. Karl-Carstens-Rede im Frühjahr machte auch Schäuble immer wieder deutlich, dass aktuelle Probleme wie Digitalisierung, Migration und Nachhaltigkeit nur in einem geeinten Europa gelöst werden könnten. Jeder einzelne Staat sei gegenüber Weltmächten wie den USA oder China zu unbedeutend. „Ich möchte nicht nur die Wahl zwischen Silicon Valley und dem chinesischen Staatsmonopol haben“, erklärte Schäuble.

Das Beibehalten nationaler Identitäten und die Entwicklung einer europäischen Identität stellen laut Schäuble keinen Widerspruch dar. „Nationalstaaten gehören weiter zur politischen Realität und zur europäischen Wirklichkeit“, sagte er. Man müsse das Bedürfnis nach Zugehörigkeit befriedigen, weil daraus erst demokratische Teilhabe entstehe.

Von den Ostdeutschen lernen

So warb er auf der Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung dafür, den Erfahrungsvorsprung der Ostdeutschen zu nutzen, wenn es um die Bewältigung von grundlegenden gesellschaftlichen Umwälzungen, etwa durch die Globalisierung gehe. Das könne auch dazu beitragen, das innerdeutsche Zusammenwachsen zu erleichtern.

Schäuble warnte eindringlich davor, die für Identitätsbildung notwendige Abgrenzung gegen Andere zu richten. Die deutsche Geschichte habe schmerzlich gezeigt, wohin das führe.
Auch sei es für die Entwicklung einer gemeinsamen Identität wichtig, die eigenen Vorstellungen nicht zum Maß aller Dinge zu erklären. – Ebenfalls ein Ansatz auch Merz schon vertreten hatte.

Und wie soll sie nun aussehen, die positive deutsche Identität? „Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt“, zitierte Schäuble die Hymne der DDR.

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Eine Antwort

  1. Gunnar-Eric Randt sagt:

    Bremer against social fascism

    Auferstanden aus Ruinen und Alleinstehende schon immer ausgegrenzt. Was macht Europa da schon mehr?

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