Miriam Bacher ist eine der Teilnehmerinnen, die nicht nur eine Wurmkiste bauen, sondern auch den Umgang mit den Werkzeugen lernen möchte. Foto: Schlie Miriam Bacher ist eine der Teilnehmerinnen, die nicht nur eine Wurmkiste bauen, sondern auch den Umgang mit den Werkzeugen lernen möchte. Foto: Schlie
Workshop

Würmer und Werkzeuge in der Klima-Werk-Stadt

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Frauen lernen den Umgang mit Maschinen und bauen dabei einen nachhaltigen Bio-Mülleimer.

„Hier oben ist der Keilriemen drin. Da kann man die Drehzahl einstellen“, erklärt Katharina Müller an der Standbohrmaschine der Klima-Werk-Stadt. Um Müller herum stehen die sechs Teilnehmerinnen ihres Workshops.

Am Ende des Tages sollen sie alle mit einer selbstgebauten Wurmkiste nach Hause gehen können. Das soll jedoch nicht das einzige Ergebnis des Tages bleiben.

Werkzeuge dürfen auch nach Workshop genutzt werden

Katharina Müller bietet den Workshop auch an, um den Teilnehmerinnen eine Einweisung in die Funktion der Werkzeuge zu geben. Foto: Schlie

Katharina Müller bietet den Workshop auch an, um den Teilnehmerinnen eine Einweisung in die Funktion der Werkzeuge zu geben. Foto: Schlie

„Der Workshop ist nur für Frauen. Die Teilnehmerinnen bekommen eine Einweisung in die verschiedenen Geräte und können lernen, mit ihnen zu arbeiten“, erklärt die gelernte Tischlerin Müller.

Nachdem diese die Einweisung erhalten hätten, dürften sie auch künftig die Werkzeuge in der Klima-Werk-Stadt nutzen. Dies sei die Voraussetzung, sagt Müller. Gelegenheit zum Üben ist während des achtstündigen Angebots jede Menge.

Holz stammt von Einwegpaletten und Sperrmüll

„Wir teilen uns den Hinterhof mit dem Lebensmittelladen und dürfen dessen Einwegpaletten benutzen. Das Holz verwurschteln wir in den Kisten. Außerdem habe ich noch ein Lattenrost vom Sperrmüll gerettet“, sagt Müller, die nach ihrem Studium der Umwelttechnik für den Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) arbeitet.

Um aus Palette und Lattenrost Kisten zu bauen, muss einiges gezeichnet, gesägt und geschraubt werden. „Das Angebot ist cool, weil man so im Anschluss auch in der Werkstatt arbeiten kann“, sagt Teilnehmerin Miriam Bacher, die auch aus diesem Grund das Angebot genutzt hat.

Würmer fressen organischen Abfall und liefern Erde

Nicht nur das Material zeigt Nachhaltigkeit. Die entstehende Wurmkiste recycelt Müll auf die natürlichste Weise: Der Innenraum ist in zwei Abteile durch ein Brett getrennt. „Auf die eine Seite kommt der Biomüll zusammen mit den Würmern“, erklärt Müller.

Wenn die Wurmkiste fertig ist, kann sie mit ihren neuen Bewohnern bestückt werden. Diese verwandeln den Biomüll in frische Erde. Foto: Katharina Müller

Wenn die Wurmkiste fertig ist, kann sie mit ihren neuen Bewohnern bestückt werden. Diese verwandeln den Biomüll in frische Erde. Foto: Katharina Müller

Die Tiere fressen den organischen Abfall. Es entsteht Erde. „Wenn die eine Seite voll ist, dann beginnt man, den Abfall auf der anderen Seite zu platzieren“, sagt die Workshop-Leiterin. Die Würmer würden dann nach und nach hinüberwechseln.

Sobald alle Kistenbewohner den einen Bereich verlassen haben, kann die Erde entnommen werden und beispielsweise für den Garten oder Balkonpflanzen genutzt werden.

Wenn der Besitzer alles richtig macht, entsteht weder Geruch noch kriechen die Würmer aus der Kiste. Die Wurmkiste zeigt außerdem, dass das, was für den einen Müll ist, für andere einen Zweck erfüllen kann. Wurm und Menschen profitieren.

Blick ins Programm lohnt sich

Der Workshop findet in unregelmäßigen Abständen statt. Wer selbst teilnehmen möchte sollte also hin und wieder einen Blick in das Programm der Klima-Werk-Stadt werfen, wann der nächste Wurmkisten-Termin ist. Die Kosten für die Angebote in der Einrichtung basieren auf Spendenempfehlungen.

Für den Kisten-Workshop beträgt diese 35 bis 50 Euro. Bis zum 5. Januar ist die Klima-Werk-Stadt in der Winterpause.

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