Die Straßen sind übernutzt, es müssen Alternativen zum eigenen Auto geschaffen werden, um einen Alltag ohne privaten Pkw möglich zu machen. Daher wurde im Jahr 2019 der Ausbau der Mobil-Punkte genannten Carsharing-Stationen im öffentlichen Bremer Straßenraum weiter betrieben.
Zwölf neue sind in diesem Jahr im Stadtgebiet entstanden: drei in Gröpelingen, drei in Walle, zwei in Findorff und jeweils eine Station in Huchting, der Vahr, der Neustadt und in Mitte – auf dem Parkplatz von Radio Bremen, Geeren 66.
Nur Cambio habe sich beworden
Für den Betrieb der zwölf neuen Stationen habe sich lediglich der Anbieter Cambio beworben, heißt es in einer Mitteilung der Bremer Umweltsenatorin Maike Schäfer (Grüne). Somit gebe es seit dieser Woche 42 Bremer Mobil-Punkte, die ungefähr ein Drittel des gesamten Carsharing-Angebots in Bremen ausmachen würden.
„Sie haben den Vorteil, dass sie direkt am Straßenrand liegen, also sehr gut für die Anwohner erreichbar sind. Außerdem haben sie immer Radständer dabei, was für unsere Kunden auch hilfreich ist“, teilt das Unternehmen Cambio mit.
Zusammenarbeit mit den Beiräten
Mobil-Punkte nach Bremer Vorbild gibt es inzwischen auch in Nürnberg, Fürth, Erlangen sowie im norwegischen Bergen. Sie sind auch Faktoren der Verkehrsraumgestaltung. Wildes Parken ist schwerer möglich, Rettungsfahrzeuge aber können ungehindert passieren.
„Insbesondere freut mich in Bremen die Unterstützung der Stadtteilbeiräte, die von der Standortauswahl bis zur Kommunikation im Stadtteil die Mobil-Punkt-Entwicklung in Bremen begleiten. Als Beispiel unter anderen ist der Beirat Findorff zu nennen, der besonders aktiv in der Forderung ist, das Carsharing-Angebot auszubauen. Carsharing ist ein wichtiger Aspekt der Verkehrswende und vermindert den Parkdruck, insbesondere in den innenstadtnahen Quartieren“, so Schäfer.
Vor allem im Hulsberg-Viertel weiter ausbauen
Für das Jahr 2020 werden weitere neue Mobil-Punkte geplant, unter anderem Standorte in Findorff an der Findorffstraße, in Walle am Überseetor und vor allem in der Östlichen Vorstadt um das Neue-Hulsberg-Viertel, das teilweise autofrei gestaltet wird.
„In Bremen sind wir derzeit bei 16 privaten Fahrzeugen, die durch ein einziges Carsharing-Auto ersetzt werden. Insgesamt sind das schon über 6.000 private Pkw weniger. Das ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann“, ergänzt Michael Glotz-Richter, Referent nachhaltige Mobilität bei der Umweltsenatorin.
Cambio teilt mit: „Im Schnitt wird ein Auto bei uns von knapp 50 Menschen genutzt.“
von Jens Fischer
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