Es ist nicht so, dass er es nicht versuchen würde, ganz im Gegenteil: Werder-Trainer Florian Kohfeldt macht es Woche für Woche, Spieltag für Spieltag – nur der messbare Erfolg, der blieb bisher aus.
Stolze 41 Mal hat Kohfeldt an den bisherigen 14 Spieltagen einen frischen Akteur eingewechselt, um damit Einfluss aufs Spiel zu nehmen. Lediglich beim 1:3 von Werder Bremen in Gladbach brachte der Coach nur zwei neue Spieler, ansonsten schöpfte er stets das volle Wechselkontingent von drei Spielern aus. Sein goldenes Händchen aus der Vorsaison hat Kohfeldt allerdings verloren: Seine Joker haben bisher weder ein Tor erzielt, noch eines direkt vorbereitet, was auch ein Grund dafür ist, warum Werder den eigenen Ansprüchen derzeit so weit hinterherrennt.
Aufsteiger Paderborn macht es vor
„Auch ich würde mir wünschen, dass wir mehr Joker-Tore schießen“, hatte Kohfeldt im Nachgang an das 0:1 gegen den Aufsteiger Paderborn gesagt – kurz nachdem er während der Pressekonferenz folgenden Satz von dessen Trainer Steffen Baumgart hatte mitanhören müssen: „Ich freue mich, dass alle drei Einwechselspieler funktioniert haben.“ Das hatten sie in der Tat, inklusive Siegtreffer von Joker Sven Michel. Ein Erfolgserlebnis, das Kohfeldt in dieser Saison bisher verwehrt blieb.
Natürlich waren bei Werder Bremen auch Wechsel dabei, deren Sinn eher Absicherung denn Angriff war (neun von 41 Einwechslungen waren Defensivspieler). Die 32 offensiven Veränderungen verpufften allerdings weitestgehend.
Pizarro und Goller am häufigsten gebracht
Einzige messbare Ausnahme: Beim 1:2 gegen Schalke 04 leitete Altmeister Claudio Pizarro – mit bisher zehn Einwechslungen der Bremer Top-Joker – den Anschlusstreffer von Yuya Osako ein. Hinter Pizarro sind übrigens Benjamin Goller (7 Einwechslungen), sowie Josh Sargent, Johannes Eggestein und Philipp Bargfrede (jeweils 5) die Spieler, die Kohfeldt bis dato am häufigsten brachte. Auf der anderen Seite mussten Leonardo Bittencourt, Osako und wiederum Sargent (jeweils 6 Mal) öfter als ihre restlichen Kollegen vom Platz.
Am Dienstagabend war diese enttäuschende Statistik aber immerhin vorübergehend vergessen: Festlich gekleidet und trotz der sportlich schweren Situation sind die Profis des SV Werder Bremen und sämtliche Mitarbeiter des Vereins zur Weihnachtsfeier in der „Meierei“ im Bürgerpark zusammengekommen – ein prominentes Gesicht fehlte allerdings: das von Leonardo Bittencourt.
Bittencourt hat Mahen-Darm
„Leo ist leider krank, er hat einen Magen-Darm-Infekt“, berichtete Trainer Florian Kohfeldt, der befürchtet, dass sein Offensivspieler Leonardo Bittencourt für das schwere Auswärtsspiel beim FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr) nicht zur Verfügung steht. „Die Chancen stehen 50:50“, sagte der Coach.
Keine Frage: Für Werder Bremen wäre es ein schmerzhafter Ausfall, da Bittencourt absolut gesetzt, in der Offensive mit seiner aggressiven Spielweise fest eingeplant ist. Außer dem 25-Jährigen seien alle anderen Profis aber fit, Blessuren aus dem Paderborn-Spiel hat keiner von ihnen zu verzeichnen.
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