Wenn ein Baum fällt und keiner hört ihn fallen, ist er dann auch wirklich gefallen? Die Erkenntnistheorie geht den Fragen nach, ob das, was exisistiert, existiert oder ob es sich beispielsweise um Trugbilder handelt, die verschwinden, sobald sie niemand mehr wahrnimmt. Martin Brinkmann vom Regionalen Umweltzentrum (RUZ) Hollen trägt seit Jahren seinen Teil dazu bei, dass die Naturschutzgebiete des Landkreises der Öffentlichkeit bewusst bleiben.
Jetzt erschien sein „Handbuch der Naturschutzgebiete im Landkreis Oldenburg“ in der überarbeiteten Edition 2020. Hierbei geht Brinkmann unter anderem auf Änderungen durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) ein. Auch aktuelle Sachlagen und Probleme versucht der Autor nach Möglichkeit aktuell in der jeweils neuesten Edition seines Handbuchs mit aufzunehmen.
Bei seiner beabsichtigten Zielgruppe ist Brinkmann ebenfalls wie bei der Beschreibung von Heide, Wald, Moor oder Gewässer auf Genauigkeit bedacht. Als Toristenführer sei sein Handbuch keineswegs gedacht, eher richte es sich an Naturschützer. Noch genauer beschreibt Brinkmann seine Leser als am Naturschutz interessierte Laien.
Ist Naturschutz zuviel?
Seine jüngste Begehung eines Naturschutzgebietes unternahm er auf dem Naturlehrpfad im Stenumer Holz, um den Zustand desselben in Augenschein zu nehmen. Brinkmann beklagt allerdings die Regelungen in Naturschutzgebieten. „Beim Stenumer Holz gibt es drei Dörfer drum herum. Jetzt machen sich Eltern strafbar, wenn ihre Kinder die Wege verlassen. Das finde ich kontraproduktiv“, sagt er. In seinem Buch findet Brinkmann sogar noch deutlichere Worte: „Ein freies Spielen im Wald ist nun verboten! Was für eine absurde Situation.“
Das Buch wird durch Fotografien und Karten ergänzt.
■ Das „Handbuch der Naturschutzgebiete im Landkreis Oldenburg“, ISBN 9 783750 417939, kann zum Preis von 28,99 Euro über den Buchhandel bestellt werden.