Sollten Bremer Schüler mehr Wirtschaftsunterricht erhalten? Foto: Pixabay Wie steht es um die wirtschaftliche Lage in Bremen? Foto: Pixabay
Wirtschaftslage

Konjunktur bleibt noch stabil

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Das Statistische Landesamt zieht ein aktuelles Fazit zur wirtschaftlichen Lage in Bremen.

Andreas Cors war am Ende des 15. Bremer Konjunkturgesprächs selbst ein wenig verwundert über das Fazit seiner Ausführungen – Bremen hat, aller Vorhersagen und Befürchtungen zum Trotz, in den vergangenen Jahren an Wirtschaftswachstum gewonnen.

Doch ein paar negative Punkte seien trotzdem in Zukunft anzusehen, wie der Leiter des Statistischen Landesamtes Bremen erklärte. So deute sich bereits eine Eintrübung in der Industrie an, die sich sehr wahrscheinlich negativ auf die Konjunktur auswirken werde, so Cors.

Eine schwere Rezession, wie sie schon einige Experten befürchtet haben, sei in Bremen in den nächsten Jahren aber nicht zu erwarten. Und auch die Ängste der Automobilindustrie seien nicht so berechtigt, wie viele denken – im Gegenteil, Bremen sei in Zeiten des technologischen Wandels für einen Übergang zur Elektromobilität gut gerüstet. Etwas verstärkt müsse dagegen der Strukturwandel in Angriff genommen werden, da der Dienstleistungssektor in Bremen noch nicht den Ansprüchen genüge, erklärte Cors.

Widersprüchliche Schlussfolgerungen

Ronald Döhrn, Professor am Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen, wagte einen Blick nach vorn. Er referierte über die wirtschaftlichen Herausforderungen des neuen Jahrzehnts und kam dabei zu anderen Schlüssen als Amtsleiter Cors.

Für Bremen sei besonders die Entwicklung der Stahlindustrie von Bedeutung, betonte Döhrn. „Die Produktion in den Stahlwerken geht zurück und die Rohstahlerzeugung wird deutlich rückläufig sein“, erklärte er. Sowohl der demografische Wandel als auch der ökologische Wandel seien die wichtigsten Gründe dafür, so Döhrn. Auch der Automobilbranche bescheinigte Döhrn eine schwierige Zukunft.

„Hier wird es starke Produktionsrückgänge geben, deren Anfänge sich bereits jetzt bemerkbar machen“, sagte er. Auch Bremen sei davon stark betroffen.

Zu wenig in Bildung investiert

Ein anderes, aus bremischer Sicht wichtiges Thema diskutierte Mechthild Schrooten, Professorin an der Hochschule Bremen: Sie erklärte, wie es um die Bildungsfinanzierung in der Hansesadt bestellt ist und kam zu negativen Ergebnissen. Seit 2015 soll laut Gesetz zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Bildung fließen – in Bremen sei dies bis heute nicht der Fall, sagte Schrooten.

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