Es ist ein finsteres Bild, das Revierförster Jens Meier über den Zustand der Flora des Hasbruchs malt. „Die Rosskastanie ist dem Tode geweiht, die wird hier im Norden aussterben. Auch die Esche stirbt“, sagt er. Einen eigenen Eindruck kann man bei einer Begehung der Kastanienallee Charlottenweg gewinnen. Anfang vergangenen Jahres müssten hier viele Bäume gefällt werden.
Fast fühlt man sich wie in einem vertrackten Krimi, denn es gibt auch klar benennbare Übeltäter, die für das Sterben der Rosskastanien am Charlottenweg und in weiten Teilen der gesamten Republik verantwortlich sind. Ein Bündnis wurde eingegangen von der Miniermotte, die allein zu schwach wäre, um Rosskastanien den Garaus zu machen, und dem eingewanderten Bakterium Pseudomonas Syringae, welches die nötige Vorarbeit leistet.
Meier ist bewandert in der Materie und weiß, dass das Kastaniensterben seit Anfang des Jahrtausends vermehrt auftritt. Er erzählt, dass für eine Kastanie mit von außen sichtbaren Pilzen bereits jede Hilfe zu spät kommt.
Für viele Besucher, die den Hasbruch vom Parkplatz Schwarzes Heck an der Abfahrt zur A28 aus erwandern, war der Gang durch die Kastanienallee ein vertrauter Start bei Ihrem Gang durch den Hasbruch. Seit über 130 Jahren, als vom oldenburgischen Großherzog der Auftrag zur Anlage dieser Wegbegrenzung erteilt wurde, war der Anblick an dieser Stelle unverändert.
Neue Bäume für den Weg
Vor diesem Hintergrund hat die Hasbruch-Gesellschaft auf der jüngsten Versammlung ihre Mitglieder und regelmäßige Waldbesucher um die Übernahme von Baumpatenschaften für die Erhaltung dieses einzigartigen Landschaftsteils innerhalb des Hasbruchs gebeten.
Vereins-Vorsitzender Heiko Ackermann gab auf der Mitgliederversammlung einen Bericht über die vom Gremium in Form der Patenschaften geplante finanzielle Unterstützung der Kastanienallee an. „Gerne werden wir als Verein die Landesforsten bei der Beschaffung von Ersatzpflanzen unterstützen“, sagt er. Meier zeigt sich erfreut über die Initiative der Hasbruch-Freunde: „Dies ermöglicht uns schneller als gedacht erste Ersatzpflanzungen vornehmen zu können, Pflanzung und Pflegemaßnahmen werden selbstverständlich von den Experten der Landesforsten sichergestellt.“
30 Bäume werden benötigt, einer kostet 650 Euro. Damit die neuen Bäume eine langfristige Überlebenschance haben, will man widerstandsfähige Kastanien aus Überseepflanzen, denen Pilz und Motte nichts anhaben können.
■ Anfragen zur Übernahme von Baumpatenschaften nimmt Vorsitzender Heiko Ackermann unter der Nummer 0176 / 24 87 02 23 oder per Email an verein@hasbruch.de entgegen. Kleinere Spenden werden vom Verein aufgestockt, so dass jeder Spender nach der Pflanzung „seinen“ Baum im Rahmen einer Begehung kennenlernen kann.