Der gebürtige Athener Georgios Kolios ist seit vergangenem Jahr Leiter der Requisite im Oldenburgischen Staatstheater. In seiner Freizeit frönt er seiner Leidenschaft für Malerei. Als Künstler spielt er mit Farben und Formen. Seine Kunstwerke sind farbige Explosionen, gerne großformatig, fantasievoll und selten wirklichkeitsgetreu.
Gemeinsam mit Antoine Jully, Direktor der Ballett-Compagnie und Chefchoreograf des Oldenburgischen Staatstheaters arbeitete Georgios Kolios am Bühnenbild für das Ballett „Vanitas“, das am Sonnabend uraufgeführt wurde.
Beeindruckende Installation
Auf einer dunklen, leeren Bühne thront über dem 14-köpfigen Ensembe eine allein schon durch ihre Größe beeindruckende Installation von Kolios, die an erkaltete Lava erinnert. Durch wechselnde Lichteffekte und die hautengen Kostüme der Tänzerinnen und Tänzer wirkt die Inszenierung wie ein lebendiges Kunstwerk.
Genau das ist gewollt. Antoine Jully wollte einen Effekt erschaffen, der eintritt, wenn man ein Gemälde ansieht. Je länger man es betrachtet, desto mehr Details werden sichtbar. Diese Konzentration auf Kunst spielt in der Inszenierung eine wichtige Rolle.
Kunst spielt eine wichtige Rolle
Motor der Uraufführung ist die live auf der Bühne gespielte Komposition „Vanitas. Natura morta in un atto“ (Stillleben in einem Akt) von Salvatore Sciarrino. Während der Pianist Piotr Fidelus und André Saad am Violoncello am Oldenburgischen Staatstheater fest angestellt sind, engagierte man die Mezzo-Sopranistin Rebecca Jo Loeb exklusiv für das Stück.
Das Ballett versucht die Musik und die Themen Zeit und Vergänglichkeit sichtbar zu machen. Das gelingt dadurch, dass beispielsweise mehrere Tänzer die gleiche Choreografie tanzen, aber in unterschiedlichen Geschwindigkeiten oder mit kleinen Abweichungen in den Bewegungen. Zeitgleich bewegen sich auf der Bühne an verschiedenen Stellen im ständigen Wechsel Solisten, Duette und Teile des Ensembles. Herausgekommen sind 70 Minuten voller intensiver, kreativer Momente.
Die nächsten Vorstellungen von „Vanitas“ sind am 1., 5., 14. und 29. Februar. Zum letzten Mal wird es in Oldenburg am 2. April 2020 aufgeführt. Tickets unter www.staatstheater.de.