Das Hochhaus des bestehenden Gebäudekomplexes soll durch ein Wohnhaus in gleicher Höhe ersetzt werden. Foto: Schlie Das Hochhaus des bestehenden Gebäudekomplexes soll durch ein Wohnhaus in gleicher Höhe ersetzt werden. Foto: Schlie
Viertel

Hochhaus statt Hochhaus

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Die Viertelbewohner können sich mit dem Kompromiss zum Bundesbank-Areal nicht anfreunden.

Mit nur einer Gegenstimme hat der Beirat Mitte am Dienstagabend dem überarbeiteten Vorschlag für die künftige Bebauung des ehemaligen Bundesbank-Areals an der Kohlhökerstraße zugestimmt. Das Bankgebäude aus den 1980er Jahren soll komplett abgerissen werden.

Stattdessen plant das Unternehmen Evoreal die Errichtung mehrerer Wohngebäude mit insgesamt 180 Wohnungen, davon 54 mit Sozialbindung. Das neue Hochhaus soll dabei nicht höher werden als das jetzt bestehende.

Missmut und Enttäuschung

Grünes Licht von der Stadtteilpolitik – rotes Tuch für die Anwohnerschaft: So sehr sich Vertreter aus Politik und Verwaltung auch bemühten, den von den Bürgerschaftsabgeordneten und baupolitischen Sprechern ihrer Fraktionen Robert Bücking (Grüne), Falk Wagner (SPD) und Ralf Schumann (Linke) ausgehandelten Kompromiss argumentativ zu verteidigen, so sehr schlug ihnen Missmut der enttäuschten Viertelbewohner entgegen.

Sie hatten sich eine gemeinnützige Umnutzung gewünscht, zumindest eine Nachnutzung als Bürogebäude. Mehrere Bürger – unter ihnen Architekten – äußerten Zweifel an dem im Dezember veröffentlichten Gutachten, das die Wirtschaftlichkeit eines Umbaus eindeutig verneint hatte. „Der Gutachter antwortet nicht auf die Fragen des Beirats“, kritisierte Ingo Kramer, Sprecher der Bürgerinitiative „Kein Hochhaus im Viertel“.

Buhrufe aus dem Publikum

„Das Gutachten ist plau­sibel“, konstatierte dem­gegenüber Joachim Musch, Sprecher des Bauausschusses des Beirats Mitte. „Wir wollen die Debatte um eine Nachnutzung beenden“, ­erklärte er unter Buhrufen aus dem rappelvollen Saal der Freien Christengemeinschaft.

„In Bremen herrscht Wohnungsnot und keine Büroknappheit“, begründete Beiratssprecher Jonas Friedrich. Die enttäuschte Menge konnte das wenig trösten, viele fühlten sich von ihrem Beirat im Stich gelassen – das Ergebnis entsprach eben nicht den Hoffnungen.

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