Endstation für Werders Kevin Vogt gegen Union-Keeper Rafal Gikiewicz Union-Keeper Rafal Gikiewicz wurde nur selten gefordert von schwachen Bremern und konnte sich zudem der zahlreichen Unterstützung seiner Vorderleute sicher sein. Foto: Nordphoto
Union Berlin Heim

Es wird immer finsterer

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Werder ist bei der verdienten 0:2-Pleite gegen Aufsteiger Union Berlin meilenweit von der Pokal-Form entfernt.

Ohweia, Werder Bremen, wie soll das nur werden? Nach dem spektakulären DFB-Pokal-Viertelfinal-Einzug gegen Borussia Dortmund sind die Grün-Weißen wieder im ganz, ganz tristen Alltag der Bundesliga angekommen – und taumeln dem Abstieg entgegen.

Mit 0:2 (0:0) verloren die Bremer das Heimspiel am Samstag gegen Union Berlin. Für den Aufsteiger traf Marius Bülter doppelt. Mit der Niederlage rutschten die Bremer einen direkten Abstiegsplatz ab, haben schon vier Punkte Rückstand auf den rettenden Platz 15. Zu allem Überfluss holte sich Neuzugang Davie Selke eine Gelbsperre ab.

Kein Feuer trotz Busempfang

Mit dem Dortmund-Spektakel hatte das Abstiegsduell gegen Union Berlin in der ersten Hälfte nichts mehr zu tun. Trotz eines Busempfangs der Fans, der Werder heiß auf die Bundesliga machen sollte, fehlte das Feuer. Alles was Werder zeigte, war sehr mühsam, wirklich gefährlich wurde es selten. Die erste Halb-Chance gehörte Werder. Maximilian Eggestein erlief einen schlampigen Pass der Berliner Defensive, doch der im Strafraum angespielte Davie Selke brauchte zu lange für einen Abschluss (14.) – eine typische Da-war-mehr-drin-Szene.
Ganz schlecht für Werder: Selke holte sich nach Rashicas Ballverlust für eine Schwalbe eine extrem dumme Gelbe Karte ab – und ist damit am kommenden Samstag gegen RB Leipzig gesperrt.

Eggestein knapp vorbei

Apropos dumme Gelbe Karte: Für Meckern wurde Kevin Vogt verwarnt (seine dritte Gelbe Karte in der Saison) – ein Muster, das sich bei Werder durch die letzten Wochen zieht. Die Bremer haben sich immer noch nicht an die neue Regelauslegung der Schiedsrichter gewöhnt.
Werder Bremen macht sich das Leben selber schwer, das galt auch auf dem Platz.

Die Grün-Weißen hatten in der ersten Hälfte mehr Ballbesitz, konnten aber keinen Druck entwickeln. Nur einmal: Nach Ballgewinn von Rashica ging es schnell nach vorne, Selke verpasste wieder den Abschluss, eine Flanke von Leonardo Bittencourt erreichte aber Eggestein – der den Ball nicht richtig traf. Die Kugel ging Zentimeter am Tor von Rafal Gikiewicz vorbei (27.).

„Eiserne“ hellwach und konterstark

Ansonsten waren Chancen Mangelware, Werder stand sich bei einem ordentlichen Eggestein-Abschluss von der Sechzehner-Grenze sogar in Person von Davy Klaassen selber im Weg (36.). Immerhin ließ Werder defensiv wenig zu. Union zeigte sich aber auch nicht wirklich bemüht im Spiel nach vorne.
Ganz anders nach dem Wiederanpfiff – da waren die „Eisernen“ auf einmal hellwach. Nach starker Flanke von Christian Gentner und einem sehenswerten Kopfball von Sebastian Andersson musste sich Pavlenka ganz lang machen – eine Top-Parade des Bremer Schlussmanns (50.). Aber kurz danach war der Tscheche chancenlos. Union konterte Werder klassisch aus, Christopher Lenz spielte unbedrängt in die Mitte, dort war Marius Bülter einen Schritt schneller als Marco Friedl und spitzelte den Ball über die Linie – 0:1.

Bülter schnürt Doppelpack

Das Spiel nun offener, Werder bemühte sich, blieb aber weiter völlig harmlos. Zwei Selke-Abschlüsse (59., 68.) verpufften, dann musste der Neuzugang für Josh Sargent Platz machen, außerdem brachte Kohfeldt Fin Bartels für Toprak in die Partie. Die Wechsel sollten einen Aufschwung in der Offensive einleiten – doch daraus wurde nichts.
Denn der blitzschnelle Marius Bülter hatte auf der von Bittencourt verwaisten Außenbahn Platz ohne Ende, der zu passive Vogt konnte die Hereingabe in die Mitte nicht verhindern. Dort scheiterte Andersson zwar noch aus kurzer Distanz an Pavlenka, Bülters Nachschuss aus spitzem Winkel konnte Niklas Moisander erst hinter der Linie klären – 0:2.

Nächste Aufgaben RB und BVB

Für Werder wurde es ein rabenschwarzer Samstag, der Wille war gebrochen, ein Aufbäumen fand nicht statt. In der Nachspielzeit wäre es fast noch dicker gekommen. Moisander unterlief einen hohen Ball, konnte sich aber noch in Anderssons Abschluss werfen. Gegen wen will Werder noch gewinnen? Die nächsten Aufgaben heißen RB Leipzig und Borussia Dortmund.

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