Viele öffentliche Einrichtungen haben geschlossen – so auch das Überseemuseum. Die Schließung ist zunächst bis zum 29. März angesetzt, darüber hinaus fallen alle geplanten Veranstaltungen wie Führungen und Workshops bis zum 14. April aus. Montage: Schlie
Coronavirus

Corona legt Bremen lahm

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Wie die Stadt mit der Pandemie umgeht. Die Schausteller hoffen noch, dass die Osterwiese stattfindet.

Der Shutdown in der Öffentlichkeit aufgrund der Verbreitung des Coronavirus nimmt auch in Bremen immer mehr Gestalt an. Schulen, Kitas und sämtliche Kinderbetreuungseinrichtungen bleiben ab Montag bis zum 14. April geschlossen, das hat der Senat am Freitag angeordnet.

Auch öffentliche Veranstaltungen mit weniger als 1.000 Teilnehmern, die nicht zwingend erforderlich sind, sollen ausfallen. Zudem ist der Kulturbetrieb bis auf wenige Außnahmen eingestellt, viele Museen und andere Einrichtungen bleiben geschlossen. Auch sämtliche städtischen Sport- und Schwimmanlagen sind bis auf weiteres nicht mehr nutzbar.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat den Betrieb der Bundesliga ausgesetzt, das für Montag angesetzte Spiel Werder Bremen gegen Bayer Leverkusen fällt somit ebenfalls aus.

Osterwiese in der Schwebe

Unklar ist dagegen noch, ob die Bremer Osterwiese (geplant vom 3. bis 19. April) stattfinden kann. Die Hoffnung noch nicht aufgegeben haben zumindest die Bremer Schausteller. „Wir arbeiten an einem Katalog von Maßnahmen, um die Veranstaltung doch stattfinden lassen zu können“, beschreibt Rudolf Robrahn, Vorsitzender des Bremer Schaustellerverbandes, die Situation.

Entsprechende Vorkehrungen könnten etwa räumlich getrennte Warteschlangen sein. Zudem sollen alle Fahrgeschäfte regelmäßig und häufig desinfiziert werden.
„Es findet ja alles im Freien statt. Dadurch hoffen wir, dass das Risiko einer Ansteckung nicht zu groß wird“, sagt Robrahn.

Schausteller haben Existenzängste

Sollte der Senat den Daumen senken, wären laut Robrahn erhebliche Einbußen und damit zum Teil auch existenzbedrohende Folgen für einige Schausteller zu befürchten. Am Montag wollen die Schausteller dem Senat ihre Maßnahmenvorschläge vorstellen, ehe dieser dann am Dienstag die offizielle Entscheidung über eine mögliche Absage fällt.

Die Schließungen von Schulen und Kitas haben derweil massive Folgen für Eltern von rund 122.000 Kindern in Bremen. Eine Notbetreuung wird nur für Kinder, deren Eltern im Gesundheitswesen, bei der Polizei oder der Feuerwehr arbeiten, angeboten. Trotzdem soll laut Bildungssenatorin Claudia Bogedan sichergestellt werden, dass alle Schüler ihren Abschluss machen können. Die Schüler sollen für die erweiterten Osterferien Aufgaben über Online-Plattformen erhalten.

Weitere Notfallmaßnahmen wahrscheinlich

Bis Dienstag will der Senat entscheiden, ob die Notbetreuung auf Kinder von Beschäftigten der Infrastruktur ausgeweitet wird. Denkbar sind in der kommenden Woche laut Bürgermeister Andreas Bovenschulte zudem weitere Einschränkungen wie etwa die flächendeckende Schließung von Kinos und Theatern.

Auch in Krankenhäusern sollen die Kapazitäten für den Notfall erweitert werden. Derzeit gibt es 350 Betten für intensivmedizinische Behandlungen in Bremen. „Wir werden sehen, dass wir das noch ausbauen“, kündigte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard an. Geplante, nicht zwingend notwendige Operationen, sollen vorerst verschoben werden.

Zahl der Infizierten steigt weiter

Am Samstagnachmittag sind laut der Gesundheitsbehörde 42 Infektionen mit dem Coronavirus in Bremen bestätigt, eine Person davon ist bereits wieder genesen. Sechs weitere Personen sind in Bremerhaven infiziert. Überprüft werden zur Zeit noch vier begründete Verdachtsfälle.

Personen in Bremen , die den Eindruck haben, sie könnten an dem Corona-Virus erkrankt sein, haben verschiedene Möglichkeiten: Sie können sich telefonisch beim Hausarzt melden, die Kassenärztlichen Vereinigung (Nummer: 116 117) oder das Bürgertelefon anrufen (Nummer: 115).

 

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