Bis die Bewohner des Quartiers westlich des Krankenhauses, zwischen St.-Jürgen-Straße, Vor dem Steintor, Horner Straße und Bismarckstraße ihre Parkausweise beantragen können, müssen sie sich noch ein Weilchen gedulden. Erst im Sommer wird das seit langem geforderte und politisch auch schon länger beschlossene Bewohnerparken starten. Der nächste Schritt ist aber gemacht. Der Beirat Östliche Vorstadt stimmte in dieser Woche dem Betriebsplan für die Maßnahme zu – gerade noch rechtzeitig vor der Corona-Pause.
Der Betriebsplan umfasst die Beschilderung, Markierungen, Standorte für Parkscheinautomaten und Fahrradstellplätze sowie Sperrflächen in dem Gebiet. „Da steckt wochenlange Abstimmung dahinter“, erklärte Susanne Findeisen aus dem Referat strategische Verkehrsplanung der Mobilitätssenatorin.
Keine Parkplatzgarantie
Geparkt wird in der Zone nach dem sogenannten Mischprinzip. Das bedeutet, dass sowohl Anwohner als auch Auswärtige grundsätzlich überall parken dürfen. Einziger Unterschied: Während die Anwohner dafür einen Jahresausweis zum Preis von 30 Euro erwerben können, müssen Auswärtige ein Ticket am Automaten ziehen. 22 neue Parkscheinautomaten sollen dazu aufgestellt werden.
Anwohner können für Besuch auch Gästeausweise kaufen und bei Bedarf ausgeben. Eine Garantie auf einen freien Stellplatz gewährt aber weder der Anwohnerausweis noch das Gästeticket.
Und vor Knöllchen schützen die Papiere auch nicht. „Der Bewohnerparkausweis entbindet nicht von der Einhaltung der Verkehrsregeln“, stellte Uwe Papencord, Leiter des Ordnungsamtes, klar.
Zu den wichtigsten Maßnahmen innerhalb des Bewohnerparkenpakets gehört die Ahndung des bisher regelmäßig geduldeten Parkens mit zwei Reifen auf dem Bürgersteig („aufgesetztes Parken“).
Einseitiges Parken in sechs Straßen
1.630 Meter Gehwege sollen nach Angaben von Findeisen so befreit werden. Insgesamt sechs Straßen (Feld-, Wendt-, Theresen-, Tresckow-, Sachsen-, und Pagentorner Straße sind davon besonders betroffen. Dort darf künftig nur noch einseitig geparkt werden.
Damit der zusätzliche Platz auf den Fahrbahnen nicht zum Rasen verleitet, soll dieser auch für die Aufstellung von 101 neuen Fahrradbügeln an 32 Standorten genutzt werden. „Teilweise werden die Bügel parallel zur Fahrbahn installiert“, kündigte Findeisen an.
Gesamtkosten über 100.000 Euro
Einen konkreten Starttermin für das Bewohnerparken gibt es noch nicht. Zunächst müssen die Träger öffentlicher Belange den Betriebsplan ebenfalls absegnen. Anschließend erfolgt eine Anwohnerinformation. Zehn Wochen vor dem Beginn werden die Parkausweise ausgegeben, skizzierte Findeinsen den weiteren Ablauf.
Zu den Gesamtkosten für Einrichtung der Bewohnerparkzone mit neuen Schildern, Markierungen, Fahrradbügeln Parkscheinautomaten und so weiter konnte Findeisen keine Angaben machen. Nur so viel: „Ein Parkscheinautomat kostet inklusive Aufstellung etwa 4.000 Euro“, verriet sie. Der Hochrechnung eines Beiratsmitgliedes, dass demzufolge die Gesamtkosten über 100.000 Euro liegen dürften, widersprach Findeisen nicht.