Das Josef-Hospital Delmenhorst (JHD) konnte den, mit dem Coronavirus COVID-19 infizierten Patienten, in häusliche Quaratäne entlassen. „Dort wird er bleiben, bis er bei zwei Abstrichen innerhalb von 48 Stunden mit negativ getestet wird“, erklärt JHD-Geschäftsführer Florian Friedel.
Unterdessen ist die Situation in Zeiten der Corona-Krise am JHD für die Mitarbeiter hinsichtlich der Mitbestimmung eine besondere Herausforderung. „Das Miteinander mit dem Betriebsrat ist sehr konstruktiv“, betonte Friedel. Er sei zuversichtlich, dass man die nächsten Wochen und Monate meistern werde. „Wir haben Regelungen vereinbart und stehen per Telefonkonferenzen in Kontakt, um Beschlüsse fassen zu können“, sagt Betriebsratsvorsitzender Gerd Brahm. Allerdings müsse man diese nachträglich noch einmal beschließen, damit sie rechtskräftig seien.
Noch 161 Patienten stationär im JHD
„Momentan passt sich die Belegschaft der zu erwartenden Situation konstruktiv an. Beispielsweise werden Pflegekräfte dahingehend geschult, dass sie auch in der Verwaltung einsetzbar sind“, erklärt Friedel. Auch versuche man, zusätzliche Schichten auf freiwilliger Basis zu schaffen, um gegebenenfalls auf Personal zurückgreifen zu können.
Nach der vorzeitigen Entlassung einiger Patienten des JHD befinden sich dort aktuell noch 161 Personen stationär in Behandlung. „Normalerweise wären es etwa 230 Patienten“, erläutert der Geschäftsführer. Zudem habe man die Operationen auf drei OP-Säle heruntergefahren, normalerweise operiere man in vier bis fünf Sälen. In den ambulanten Praxen führe man außerdem nur noch Behandlungen durch, wenn sie als dringlich eingestuft würden. „Das erlaubt uns, das Personal für andere Aufgaben zu schulen“, sagt Friedel.
Desinfektionsmittel am JHD hinter verschlossenen Türen
Auch die Materialbestände im JHD seien gut bestückt. „Wir haben relativ früh damit begonnen, uns mit Material einzudecken und verfügen über ausreichend Schutzkleidung.“ Da es auch im JHD anfangs Diebstähle gegeben habe, würden die Materialien und Desinfektionsmittel nun hinter verschlossenen Türen aufbewahrt.
Hinsichtlich der Sicherstellung der Liquidität der Krankenhäuser bundesweit habe der Entwurf des Gesundheitsministeriums am vergangenen Freitag „blankes Entsetzen“ ausgelöst, wie Friedel es formuliert. Daraufhin wurde der Entwurf deutlich nachgebessert. „Wir brauchen schnell Gewissheit, um planen zu können“, macht er deutlich.