Laut den neuesten Zahlen der Agentur für Arbeit haben fast 5.900 Betriebe im Land Bremen Kurzarbeit angemeldet. Das betrifft insgesamt bis zu 125.000 Menschen. Auch die Arbeitslosigkeit ist gestiegen: in der Stadt Bremen beträgt die Arbeitslosenquote 10,4 Prozent (Vormonat 9,4 Prozent).
Besonders betroffen sind laut Joachim Ossmann, dem Chef der Bremer Arbeitsagentur, Automobilhersteller, Groß- und Einzelhandel, Logistik und Gaststätten. „Die Betriebe in Bremen nehmen Kurzarbeit umfassend in Anspruch, und das ist auch richtig so“, sagt Ossmann.
Viele Beschäftigungen können nicht starten
In der Stadt Bremen haben demnach 4.965 Betriebe Kurzarbeit angezeigt, bis zu 106.000 Personen sind davon betroffen. Nach der Anzeige auf Kurzarbeit haben Betriebe drei Monate Zeit, die Leistungen in Anspruch zu nehmen. Daher können noch nicht genau gesagt werden, wie viele Bremer momentan in Kurzarbeit beschäftigt seien, so Ossmann.
Die Arbeitslosenzahlen seien aufgrund der Coronakrise erstmals in einem April gestiegen, führte Ossmann weiter aus. Ursachen seien viele krisenbedingte Entlassungen, aber auch weniger Qualifizierungsmaßnahmen und Beschäftigungen, die aufgrund der Krise nicht aufgenommen werden konnten. Besonders betroffen seien das Hotel- und Gaststättengewerbe, der Einzelhandel und die Zeitarbeitsbranche.
Zahl der Ausbildungsplätze gesunken
Auch der Ausbildungsmarkt habe unter der Krise zu leiden: Im April standen im Bezirk der Bremer Arbeitsagentur 15 Prozent weniger Ausbildungsplätze zur Verfügung als im Vorjahreszeitraum.
„Ich appelliere an die Unternehmen, sich trotz der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen weiter für die Ausbildung von Nachwuchskräften zu engagieren. Die Schulabsolventen dieses Jahres, die in den nächsten Wochen ihren Abschluss machen, brauchen Ausbildungsperspektiven“, sagte Ossmann.