Das Spiel beginnt damit, dass Nicolas van Orton (Michael Douglas) auf dem Weg vom Club nach Hause eine lebensgroße Clownsfigur just an der Stelle seiner Auffahrt vorfindet, an der sein Vater nach einem suizidalen Sprung vom Dach der Familienvilla sein Leben beendete. Aus dem Mund des Clowns zieht Nicolas einen Schlüssel mit dem Firmenkürzel „CRS“. Dabei hatte ihn die seltsame Institution kurz vorher davon in Kenntnis gesetzt, dass er den stundenlangen Eignungstest nicht bestanden habe, den er auf Drängen seines Bruders Conrad (Sean Penn) zähneknirschend über sich ergehen ließ – schließlich handelte es sich um Conrads Geburtstagsgeschenk.
Bei näherer Untersuchung des Clows wendet sich plötzlich der Nachrichtensprecher vom laufenden Fernseher in direkter Ansprache an den millionenschweren Investmentbanker und begrüßt Nicolas zum Spielauftakt. Herauszufinden, worum es dabei ginge, sei eigentlicher Zweck des Spiels.
Trotz des Alters nicht an ursprünglicher Spannung verloren
Zunächst ist Nicolas, von Haus aus ein nüchterner Unsympath, dem jedwede Lebensfreude abhanden gekommen zu sein scheint, fasziniert von den rätselhaften Absonderlichkeiten, die sich von diesem Punkt an in seinen Alltag einschleichen. Der Spaß an der Spannung schwindet jedoch, als die Abnormitäten immer existenzbedrohendere Ausmaße annehmen.
Zwischen seinen Meisterwerken „Sieben“ (1995) und „Fight Club“ (1999) verblüffte Regisseur Fincher mit dieser kleinen Hitchcockiade, die Dank Rasanz und Raffinesse trotz des Alters nichts von ihrer ursprünglichen Spannung verloren hat.
Fazit: Meisterlich
USA 1997; R: David Fincher; D: Michael Douglas, Sean Penn, Deborah Kara Unger; 129 Min; FSK: ab 12;
Streaming-Portale: u.a. Amazon Prime Video
Von Lothar Jentsch