Einen genauen Termin für den Start der Freibadsaison w0llte Martina Baden vor ein paar Tagen noch nicht nennen. „Wenn wir fertig sind mit den Vorbereitungen, dann machen wir auch sofort auf“, sagt die Geschäftsführerin der Bremer Bäder-Gesellschaft. Eine Woche zuvor hatte Sportsenatorin und Hobby-Schwimmerin Anja Stahmann den 1. Juni als mögliches Datum genannt. Inzwischen verkündet die Homepage der Bremer Bäder den 8. Juni als Startdatum.
Zuerst wird das Stadionbad geöffnet. Dort, sagt Baden, seien die Arbeiten am weitesten fortgeschritten. Das vergleichsweise kleine Bad hinter der Osttribüne des Weserstadions wäre damit das Pilotprojekt für den Betrieb eines Freibads in der Corona-Krise. Eine Woche später sollen das Schlossparkbad, das Westbad und das Freibad in Blumenthal in den Betrieb gehen.
Becken gefüllt
Sprung- und Sportbecken des Stadionbades sind schon länger mit Wasser gefüllt. Das kühle Nass glitzert in der Sonne. „Mit 14 Grad Wassertemperatur wäre es momentan allerdings noch eine ziemlich frische Angelegenheit“, verriet Badleiter Jürgen Maas am Montag, während er noch das leere Naturbecken reinigte. Wenige Stunden später heißt es auch hier: Wasser marsch.
Fünf Tage lang wird es dauern, bis auch dieses Becken gefüllt ist. Am 1. Juni dürfte es geschafft sein. Doch unmittelbar dürfte das Bad noch nicht eröffnet werden. Zuerst muss ein Mitarbeiter des Gesundheitsamts Wasserproben aus allen Becken nehmen. Bis die Proben alle analysiert sind, vergehen noch einmal 72 Stunden. Sind die Chlor- und pH-Werte in Ordnung, gibt es grünes Licht.
Platz für weniger Gäste
Bis dahin soll auch das Außengelände des Bades fit für das große Anbaden sein. Allerdings wird dies in diesem Jahr coronabedingt deutlich kleiner ausfallen als früher, als die Bäder-Gesellsschaft mit etwa 3.800 Badegästen pro Tag bei gutem Wetter kalkuliert hatte. Jetzt dürfen sich in zwei Zeitfenstern nur 600 bis 700 Besucher im Stadionbad aufhalten, die eine Häfte vormittags fünf Stunden und die andere nachmittags fünf Stunden.
Dazwischen wird es eine Pause geben, in der Maas mit seinem Team aufräumt und desinfiziert.
„Schwer zu sagen, wie lange das jeweils dauern wird. Ich schätze 60 bis 90 Minuten“, rechnet der Badleiter durch, wenn neben den Toiletten zusätzlich viele andere Dinge desinfiziert werden müssen, darunter Absperrpfosten, Geländer und Beckenleitern. Reichten in normalen Jahren zwölf Mitarbeiter aus, um das Bad zu betreiben, bräuchte er in diesem Jahr voraussichtlich 24, kündigt Maas an.
Spezielles Erste-Hilfe-Training
Um für mögliche Notfälle gerüstet zu sein, werden seine Leute in den kommenden Tagen noch ein spezielles Erste-Hilfe-Training erhalten. Dabei geht es vor allem um die Handhabung der neu angeschafften Mund-Nasen-Masken, bei denen ein extra Beatmungskanal ermöglicht, dass der Retter bei der Reanimation weder mit der Atemluft noch mit dem Speichel des zu Rettenden in Berührung kommt.
Tickets für die Bremer Freibäder werden von der Öffnung an ausschließlich online oder beim Bäder-Shop bei Karstadt-Sport verkauft. Mehr Infos unter bremer-baeder.de