Heiko Klumker hat seine Mitarbeiter schon vor vier Tagen einbestellt, gemeinsam bereiten sie sich auf Montag auf: Morgen dürfen die 488 Friseursalons in Bremen wieder öffnen. Allerdings können sie nicht so weiterarbeiten, wie sie das vor der Corona-Zwangspause getan haben.
„Kunden und Mitarbeiter müssen einen Mundschutz tragen“, erklärt Klumker, Obermeister der Friseur-Innung Bremen. Wer noch keinen besitzt, kann bei ihm einen kaufen. „Ich habe selbstgenähte besorgt“, sagt der Obermeister, der auch einen eigenen Salon betreibt: Heiko’s Friseurteam.
Kundendaten werden notiert
Außerdem müssen die Friseure notieren, wo genau ihre Kunden wohnen, wann sie das Geschäft betreten und wann sie es wieder verlassen haben. Mindestens drei Wochen lang sollen die Friseure die Daten aufbewahren. Wird später Corona diagnostiziert, lässt sich so schnell herausfinden, wer wen kontaktiert hat.
Natürlich müssen die Kunden im Geschäft Abstand halten. „Je nachdem wie eng die Stühle stehen, kann nur jeder zweite Platz besetzt werden“, ergänzt Stefan Schiebe, Geschäftsführer der Innung. Ist am Eingang oder an der Kasse kein Mindestabstand möglich, empfiehlt das Bremer Ordnungsamt, eine Plexiglasscheibe anzubringen, so wie es viele Supermärkte schon getan haben.
Termine ausgebucht
Termine kann Obermeister Klumker für die erste Woche allerdings nicht mehr vergeben. „Wir sind ausgebucht“, sagt er. „Dabei werden wir schon länger arbeiten. Wir fangen morgens um acht Uhr an und hören erst gegen 19 oder 20 Uhr auf.“ Seine Mitarbeiter hat er deshalb in Schichten eingeteilt.
„Auch Kollegen werden ab Montag so arbeiten“, sagt Klumker. So wie er halten es viele seiner Zunft: Zunächst bedienen sie nur Stammkunden. Neue Kunden müssen häufig noch auf einen Termin warten.