Für die Bremer Museen geht die Sonne wieder auf: Sie dürfen Besucher empfangen – wenn auch unter Auflagen. Foto: Schlie
Museen

Kunstvoll desinfiziert

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Kunst und Kultur genießen – das geht in Bremen wieder. Allerdings nur mit Einschränkungen.

Mit Masken, gebührendem Abstand, und unter Einhaltung der Hygieneregeln: Die Bremer Ausstellungshäuser können wieder besucht werden.

Auch für Museen gilt eine Beschränkung der Zahl an Personen, die sich auf einer bestimmten Fläche aufhalten dürfen: derzeit nicht mehr als eine Person pro zehn Quadratmeter – mehr nicht, unabhängig davon, ob sie in einem Haushalt leben.

So dürfen sich im Übersee-Museum maximal 150 Besucher zeitgleich aufhalten und die naturgeschichtlichen Ausstellungsstücke aus aller Welt entdecken und nur 20 Personen im eher kleinen Gerhard-Marcks-Haus, wo ab kommenden Dienstag unter anderem Werke von Robert Schad, einem der bedeutendsten zeitgenössischen Stahlbildhauer, präsentiert werden. Neu dazu gekommen sind hier sieben Torsi des Bildhauers Wolfgang Kuhle, ausgestellt anlässlich seines 85. Geburtstages.

Plakate im Wagenfeld Haus

Ebenfalls neu: Im Wilhelm Wagenfeld Haus hängen seit dieser Woche die Ergebnisse des renommierten Designwettbewerbs „100 beste Plakate“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz – ein Beispiel dafür, wie vielfältig und lebendig aktuelle Plakatkultur ist.

Einige Museen öffnen nicht alle Bereiche, um die Vorgaben einzuhalten. Das Focke-Museum lässt mehrere Häuser geschlossen, zeigt aber neben der Dauerausstellung auch die Sonderausstellung „Schlüsselmomente. Bremen im Pressefoto (1945-2020)“.

Birgit Jürgenssen in der Weserburg

Auch in der Weserburg ist heute nur die Einzelausstellung „Birgit Jürgenssen. Ich bin“ zu sehen. Ab dem 12. Mai wird auch der Rest des Hauses geöffnet – kreativer Umgang mit Engpässen inklusive: Hoch geht‘s mit dem Fahrstuhl, runter im Treppenhaus. Und ein Beispiel dafür, wie aktuell Kunst sein kann, gibt es hier ebenfalls. Auch wenn das Museum keine Desinfektionsgeräte aufgestellt hat, sind doch zwei installiert – allerdings sind sie Kunstwerke.

Die Automaten der Künstlerin Jade Kuriki Olivo aus dem Jahr 2012 sind zu finden an den Türen zum Treppenhaus und heißen „Puppies Puppies“. „Als wir die Arbeit für die Ausstellung So wie wir sind 2.0 eingeplant haben, dachte noch niemand an das Coronavirus. Die Desinfektionsspender sollten im Museum auf unser Verhältnis zu realen, aber auch zu gefühlten Bedrohungslagen aufmerksam machen – als irritierender Einstieg in die Ausstellung“, erklärt Kurator Ingo Clauß. Übrigens: Die Geräte sind (noch) befüllt, funktionstüchtig und dürfen benutzt werden.

Touchelemente außer Betrieb

Von Veranstaltungen jeglicher Art, Führungen, Schauvorführungen und museums-pädagogischen Angeboten für mehr als zwei Personen sehen die meisten Ausstellungshäuser vorerst ab, Touchelemente, Leseexemplare oder VR-Brillen zur Mehrfachbenutzung sollen den Vorgaben folgend außer Betrieb genommen, abgedeckt oder entfernt werden. Museumscafés bleiben analog zu Gastronomiebetrieben geschlossen, und in den Shops gelten die Regeln für den Einzelhandel.

Ob Kunsthalle, Universum, Städtische Galerie, Museen Böttcherstraße, Wuseum – so unterschiedlich die Häuser sind, so vielfältig sind auch die aktuellen Angebote für Besucher. Eine Übersicht über alle Ausstellungshäuser und ihre Werkschauen sowie entsprechende Links gibt es unter museeninbremen.de

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