Sichtbar passiert ist im vergangenen Jahr nicht viel auf dem Gelände der früheren Galopprennbahn. Pferde und Jockeys sind schon lange verschwunden, die Betreiber des Golfplatzes ebenfalls. Wie es auf dem 30 Hektar großen Areal weitergeht, will Umwelt- und Bausenatorin Maike Schaefer mit allen Beteiligten am runden Tisch beraten, das nächste Treffen plant sie für den 12. Juni.
Auch Vertreter der Bürgerinitiative Rennbahngelände sind eingeladen. Sie hatte im vergangenen Jahr einen Volksentscheid angestrengt und erreicht, dass auf dem Gelände keine Wohnungen gebaut werden dürfen. Das hatte die Stadt ursprünglich geplant.
Sport- und Kulturpark
Die Bürgerinitiative schlägt nun vor, auf dem Gebiet einen Sport- und Kulturpark anzulegen. „Unser Vorbild ist, so wie sie es an der Galopprennbahn in Hamburg-Horn hinbekommen haben. Dort ist das Gelände durchgängig geöffnet und zu einer gemeinschaftlich genutzten und zugänglichen Fläche für alle Bürger geworden“, sagt Andreas Sponbiel, Sprecher der Bürgerinitiative.
Während er mit ausgestrecktem Arm die Weite des Geländes andeutet, watet ein Fischreiher durch eines der Gewässer. Sogar ein Adlerpärchen hat sich auf einem der Bäume einen Horst gebaut, manchmal sieht man Rehe. Auch die Natur selbst mit ihrem Freizeit- und Erholungswert spielt eine ganz wichtige Rolle im Plan der Bürgerinitiative, die auch eine ökologische Aufwertung des Areals anstrebt und sich dort zusätzlich auch einen Natur-Lerngarten vorstellen kann.
Schwerpunkt Veranstaltungen
Im Zentrum sollen aber Veranstaltungen stehen. Das sehen die Vertreter der Bürgerinitiative so. Das Gelände mit dem intakten Gebäude-Ensemble aus der Rennbahnzeit plus dem Atlantic-Hotel am Ende der Zielgeraden habe dafür eine tolle Infrastruktur und riesiges Potenzial“, sagt Sponbiel. Auch deshalb hätten viele Veranstalter großes Interesse angemeldet.
Ähnlich wie auf dem Hamburger Rennbahngelände gebe es angefangen von Flohmärkten, Zirkus, Sportveranstaltungen, kleinen oder größeren Konzerten bis hin zum therapeutischen Ponyreiten oder Heißluftballonfliegen viele Möglichkeiten und auch Interessenten, sagt der Sprecher der Bürgerinitiative. Dies alles will er am runden Tisch ganz unverbindlich vorstellen. Auch ein Springreitturnier oder ein Galopprennen passten ins Konzept, sagt Sponbiel. Er hält beide für realisierbar. Dadurch könnte man sogar eine Tradition weiterführen.
Die Bürgerinitiative hält es für ein realistisches Ziel, über Einnahmen von Veranstaltern den Unterhalt des Geländes zu finanzieren, „ohne dass hier jeden Tag Halligalli wäre“, sagt Sponbiel.
Der runde Tisch, zu dem unter anderem auch Vertreter aus Verwaltung und Stadtteil-Politik gehören, erarbeitet Empfehlungen, die dann an die Bürgerschaft gehen. Sie entscheidet letztlich, was aus dem Gelände wird.