Nach einem holprigen Start haben die Bremer Fitnessstudios ihren Betrieb wieder aufgenommen – allerdings unter Auflagen: Der Mindestabstand von 1,50 Metern muss eingehalten werden, pro Person müssen 20 Quadratmeter Platz zur Verfügung stehen, Umkleiden und Duschen müssen geschlossen bleiben, und ein Hygienekonzept muss vorliegen.
Schwierigkeiten haben damit vor allem kleinere Betriebe wie etwa das Momos Gymnastikstudio. „Wir mussten unser komplettes Kursprogramm umstellen, statt 30 können wir jetzt nur noch 12 Teilnehmerinnen pro Kurs betreuen“, sagt Inhaberin Gabriele Palm. Die Vorgaben seien schwierig umzusetzen, während ein Kurs stattfinde, müssten die nächsten Teilnehmer etwa draußen warten, sagt Palm.
Freude überwiegt
In der Sport Lounge Munte überwiegt vor allem die Freude. „Endlich können wir wieder öffnen. Das ist sehr wichtig, nicht nur für uns, sondern auch für die Kunden, denn Training stärkt das Immunsystem“, sagt Geschäftsführer Jürgen Kohne. Zurzeit könne die Sport Lounge wieder von 170 Personen genutzt werden, sagt Kohne.
Im Fitnessstudio Therafit am Baumschulenweg in Schwachhausen haben Mitarbeiter in der Vorbereitung auf die Wiedereröffnung vor allem abgeklebt, zuerst mit schwarz-gelbem Band die Geräte, die gesperrt werden mussten, um einen Mindestabstand zwischen den Trainierenden einzuhalten. Dies ging recht schnell.
Kupfer-Tape statt Desinfektionsmittel
Doch an den danach noch verfügbaren 27 Stationen wurde es deutlich aufwendiger. Dort klebten die Mitarbeiter alle Handgriffe mit einem Spezialband ab. Dieses sogenannte Kupfer-Tape ist ein Produkt der Bremer Firma Statex. In dem Klebeband sind Kupferfäden eingearbeitet, die kurze Zeit nach dem Anfassen bereits wieder für eine antibakterielle Oberfläche sorgen.
„Innerhalb weniger Minuten sind darauf 99,8 Prozent aller Viren und Keime wieder beseitigt“, sagt Mitarbeiter Jan Brünning. Das habe Statex in Laboruntersuchungen seines Tapes herausgefunden, mit dem auch Türklinken umwickelt und Schalter abgedeckt werden können. Für das Studio selbst bedeute dies, dass man sich durch das Kupfer-Tape die Arbeit spare, ständig mit Desinfektionsmitteln arbeiten zu müssen.