Edeka Fehner in Düsternort wurde zum Jahreswechsel 2019/20 geschlossen. Lediglich der Bäcker Meyer Mönchhof hat noch geöffnet.Foto: Konczak Edeka Fehner in Düsternort wurde zum Jahreswechsel 2019/20 geschlossen. Lediglich der Bäcker Meyer Mönchhof hat noch geöffnet.Foto: Konczak
Nahversorgung

Große Solidarität für Düsternort

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In Düsternort soll es schnell wieder die Möglichkeit zum Einkaufen geben. Was fehlt ist eine Ladenfläche

„Insbesondere jene Düsternorter mit einem kleineren Geldbeutel und fehlender Mobilität haben momentan ein Problem, ihren Einkauf von Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarf selbst abzudecken“, sagt Bettina Oestermann, Fraktionsvorsitzende der Gruppe SPD und Partner im Stadtrat im Gespräch.

Markt-Schließung zum Jahresende

Ihre Fraktion verfolgt die Situation der Nahversorgung in dem Stadtteil bereits seit vergangenen Jahr, als erstmals die Schließung des Edeka-Marktes Fehner an der Cramerstraße bekannt wurde. Der Aldi-Markt an der Breslauer Straße ist bereits seit 2015 zu.

„Wie hart die Situation vor allem für einen Teil der älteren Bewohner ist, wurde mir aber erst im Februar und März dieses Jahres deutlich, als ich die Beiratssitzungen im Nachbarschaftsbüro Düsternort besuchte“, erzählt Oestermann.

Fehlende Mobilität

Am härtesten treffe die fehlende Nahversorgung Menschen ohne eigenes Auto , für die der Weg zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum nächsten Supermarkt beispielsweise am Brendelweg zu weit sei und für die eine Busfahrkarte den Einkauf zu teuer werden lasse.

„Außerdem wurde mir klar, dass der Besuch des Supermarktes nicht nur dem reinen Einkauf dient, sondern auch Abwechslung in den Alltag bringt, dem Erhalt der Selbständigkeit dient und eine Möglichkeit zum schnacken bietet“, sagt Oestermann. Deshalb sei für diese Düsternorter auch ein Warenbringdienst nach Hause keine Option.

Abwechslung im Alltag

Zwecks Unterstützung sprach die Sozialdemokratin Inkoop an. Dort traf sie auf offene Ohren und kreative Lösungsvorschläge. Das Delmenhorster Unternehmen kooperiert bereits mit den Maltesern beim „Mobilen Einkaufswagen“ und hat zusammen mit Taxe Borkus einen Lieferservice ins Leben gerufen.

„Klar ist, dass am alten Standort an der Cramerstraße wieder ein Supermarkt entstehen wird. Aber bis es soweit ist, wird es mehrere Jahre dauern“, erklärt Inkoop-Chef, Bernd Oetken. Übergangsweise soll nun eine Art „Tante-Emma-Laden“ mit einem kleinen Sortiment an Lebensmitteln und Dingen des täglichen Bedarfs wie Toilettenpapier und Reinigungsmitteln die Lücke füllen.

„Tante-Emma-Laden“ mit kleinem Sortiment

Der Inkoop-Chef könne zwar keine Mitarbeiter zur Verfügung stellen, würde aber mit Know How und Ware zum Einkaufspreis aushelfen.

Was fehlt ist bislang ein passender Standort. Hierbei hoffen die Akteure auf einen Kaufmann aus Düsternort, der einen Teil seiner Fläche für eine Art begehbaren, möglichst barrierefreien Kiosk zur Verfügung stellen würde – zwischen 50 und 100 Quadratmeter würden ausreichen. Oestermann hat zwar bereits Hauseigentümer und Makler angesprochen, bislang aber erfolglos.

Ladengeschäft gesucht

Sobald die Örtlichkeit gefunden ist, kann es losgehen. Selbst um die Ladeneinrichtung und eine Kühltheke muss der Kaufmann sich nicht selber kümmern und auch für Personal, das stundenweise aushilft, ist gesorgt. „Die Berufsbildenen Schulen suchen für angehende Kaufleute immer die Möglichkeit für Praktika und Projekte wie Schülerfirmen“, sagt Oestermann.

Die Kontaktaufnahme ist per E-Mail an bettina.oestermann@rat.delmenhorst.de möglich.

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