Schon vor mehr als 10.000 Jahren haben sich hier Menschen angesiedelt: Dort, wo jetzt die neue Feuerwache Nordost am Hochschulring entstehen soll. Sehr schwache graue Erdverfärbungen im Boden deuten darauf hin. „Wir können jetzt schon sagen, dass es die ältesten ausgegrabenen Siedlungsstellen im ganzen Land Bremen sind“, sagt Dieter Bischop von der Landesarchäologie Bremen.
„Bereits vor 50 Jahren beim Bau der Universität sind steinzeitliche Funde geborgen worden“, sagt der Archäologe. „Da die jetzige Baustelle nah an der damaligen Fundstelle ist, haben wir uns erhofft, hier etwas zu finden. Die Grabungen haben jetzt schon all unsere Erwartungen übertroffen.“
13 Feuerstellen
Damals waren die Menschen noch nicht sesshaft. Der Bereich der Baustelle lag einst am Rand eines alten Wümme- oder Weserflusslaufs und eignete sich daher als Rastplatz, bis die Menschen weiter zogen. „Die grauen Erdverfärbungen sind Feuerstellen, von denen wir bisher 13 Stück festgestellt haben“, sagt Bischop.
Die Verfärbungen und die Reste von etwa zehn Werkplätzen für die Herstellung von Feuersteingeräten seien relativ gut konserviert. Bisher wurden über 5.000 von Menschen bearbeitete Feuersteinartefakte entdeckt. „Diese geben uns Aufschluss über die damaligen Siedlungsstrukturen“, sagt Grabungsleiter Klaus Gerken. „Mit der Radiokarbonmethode wird die Holzkohle aus den Feuerstellen untersucht, um die Fundstellen noch genauer datieren zu können.“
Fundstücke ausstellen
Ulrich Fincke von der Feuerwehr sagt: „Wir arbeiten mit den Archäologen Hand in Hand. Die Absprache ist exzellent, damit sich der Bau der Feuerwache nicht verzögert.“ Wenn die Feuerwache steht, sollen einige Fundstücke dort ausgestellt werden. „Wo früher Feuer gezündet wurde“, sagt Fincke, „wird heute das Feuer bekämpft.“