Viele Gastronomen hatten Existenzängste während des Lockdowns. Und auch Organisationen wie die Suppenengel oder der Verein für Innere Mission haben gelitten“, sagt Nicole Kloke, die ein Pilatesstudio betreibt. Viele Kunden sprachen mit ihr über Hilfen für coronageschädigte Einrichtungen. Da kam ihr die Idee, eine Plattform zu schaffen, über die Gäste sich ein Spendenessen bestellen können, um so Restaurants und soziale Institutionen zu unterstützen. Unter dem Namen Bremer Lokalhelden verwirklichte sie ihre Idee. Dort kann man ein Essen für sich bestellen und ein zweites für andere spenden.
„Zu Beginn habe ich mit meinem Instagram-Account als Verteiler zwischen meinen Kunden und den Restaurants fungiert.“ Mittlerweile gibt es auf bremerlokalhelden.de eine Website, auf der Kunden sich Essen bei einem der zehn beteiligten Restaurants bestellen können für sich selbst und etwa auch für die Bremer Suppenengel, das Klinikum Bremen-Nord, den Verein für Innere Mission oder das Seniorenzentrum Schöne Flora.
Bestellungen sammeln und spenden
„Wir sprechen uns mit Nicole Kloke ab, welche Organisation gerade die Spenden benötigt. Wir sammeln die Bestellungen und bringen an einem Tag das Essen im Wert der Spenden zur jeweiligen Einrichtung“, erklärt Jan Janning vom Restaurant Aloha Poke in der Bischofsnadel. „Für die Restaurants ist das kein Aufwand, das bereits bezahlte Essen weiterzureichen“, sagt Kloke. Die Zutaten kaufen und kochen würden sie ja sowieso.
„Die Plattform ist wie Lieferando, nur kostenlos“, erklärt die Pilates-Trainierin. „So werde nicht nur die lokale Gastronomie unterstützt, sondern auch Bedürftige und Helfer.“ Die Bremer Lokalhelden sollten auch nicht nur während der Krise helfen. „In schwierigen Zeiten mussten wir als Stadt zusammenrücken“, sagt Kloke. „Wenn die Zeiten langsam besser werden, kann jeder seinen Teil dazu beitragen, denen zu helfen, denen es nicht so gut gehe – ob als Restaurant oder Kunde.“
Win-Win-Situation
Momentan werden die Essen im Restaurant bezahlt und dort auch abgeholt. „Wir arbeiten daran, Online-Zahlungsmethoden zu entwickeln“, sagt Kloke. Dann könnten noch einfacher Essen abgeholt und Spenden generiert werden.
„Das Projekt ist eine gute Sache, allerdings kennen es noch nicht genügend Leute“, sagt Janning von Aloha Poke. Dabei sei es eine Win-Win-Situation für das Restaurant, das mehr Bestellungen erhalte sowie für die gemeinnützigen Institutionen, an die die gespendeten Mahlzeiten geliefert würden.