Nach dem zeitweisen Galaauftritt gegen Groningen zeigte sich Werder im zweiten Spiel des Tages gegen St. Pauli deutlich weniger glanzvoll. Obwohl frische Kräfte auf dem Platz waren, wirkte Werder etwas müde.
Das lag auch am Gegner. Die Hamburger traten wesentlich kompakter und giftiger auf als der FC Groningen.
Nach viel Rasenschach ging es nach 24 Minuten dann endlich mal schnell. Ilja Gruev trieb den Ball entschlossen durchs Mittelfeld und schloss die Kombination schließlich mit einem Schlenzer ab. Der St.-Pauli-Torwart klärte jedoch zur Ecke.
Werder zu statisch
Das Startsignal für mehr Kreativität war das jedoch nicht. Werder agierte weiterhin positiv ausgedrückt extrem kontrolliert – anders gesagt: ziemlich statisch. Osako und Rashica entfalteten im offensiven Mittelfeld kaum Wirkung. Das Sturmduo Füllkrug/Selke kam kaum an den Ball. Ilja Gruev und Felix Agu fielen noch am ehesten durch Dynamik auf.
Zeitweise geriet Werder sogar ernsthaft unter Druck. St. Pauli setzte sich in der Bremer Hälfte fest und schlug gefährliche Flanken in den Strafraum. Knoll vergab freistehend die beste Chance für St. Pauli.
Rashica drückt aufs Tempo und trifft
Dennoch ging Werder mit einer 1:0-Führung in die Halbzeit. Lautstark angefeuert von Trainer Florian Kohfeldt (Tempo!, Tempo!) trieb Milot Rashica den Ball energisch durchs Mittelfeld, zog aus vollem Lauf ab und traf.
Nach dem Seitenwechsel durfte dran der junge Nawrocki für Niklas Moisander ran. Ansonsten das gewohnte Bild: Werder kontrollierte zwar das Spiel, agierte jedoch zu langsam um ernsthaft Chancen zu kreieren.
Eine Ausnahme: Milot Rashica. Nachdem der wechselwillige Stürmer seine anfängliche Zurückhaltung abgelegt hatte, drückte er immer wieder aufs Tempo.
Rashica und Füllkrug arbeiten Teilzeit
St. Pauli wechselte nach 57 Minuten nahezu komplett. Bei Werder durften Rashica und Füllkrug, beide noch nicht ganz fit, vorzeitig zum Duschen. Dos Santos Haesler im Werder-Tor zeichnete sich in der 75. Minute mit einer tollen Parade aus.
Davie Selke hatte nach feinem Pass von Osako das 2:0 auf dem Fuß, zögerte jedoch einen Augenblick zu lang. Positiv: Werder spielte trotz allem erneut zu Null und zeigte auch weiterhin Kampfgeist, als die Kräfte sichtbar erlahmten.
Werder: Dos Santos Haesler – Gebre Selassie, Groß, Moisander (46. Nawrocki), Agu – Rashica (67. Schmied), Gruev (78. Straudi), M. Eggestein, Osako – Füllkrug (67. Dinkci), Selke