Auf eine Geburtstagsparty hat man wegen der Corona-Pandemie verzichtet. Dabei gäbe es durchaus einen Grund zum Feiern. Das Universum Bremen ist 20 Jahre alt geworden. Einst Pionier im Bereich der unterhaltsamen Wissensvermittlung, ist die Einrichtung für Bremen weiterhin ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen und Einheimische.
„Mit den vergangenen 20 Jahren verbinden wir vor allem ein Gefühl: Dankbarkeit. Und zwar Dankbarkeit gegenüber allen Bremerinnen und Bremern, die uns nicht nur tagtäglich besuchen, sondern uns auch ihren Freunden, Familien und Gästen aus ganz Deutschland weiterempfehlen. Ohne sie wäre das Universum nicht das, was es heute ist: die meistbesuchte Freizeiteinrichtung der Stadt Bremen und ein Zentrum für entdeckendes Lernen“, meint Universum-Geschäftsführer Herbert Münder. „Mit viel Engagement und neuen Ideen werden wir in den kommenden Jahren dafür sorgen, dass das auch so bleibt“, kündigt der promovierte Physiker an.
Bericht in der Tagesschau
Die Eröffnung am 9. September 2000 war sogar der „Tagesschau“ einen Bericht wert. Das Grundkonzept, Wissenschaft mit Unterhaltung zu verknüpfen, war noch neu und die Architektur ist bis heute spektakulär. 6.000 Kubikmeter Beton und 40.000 Schindeln aus Edelstahl verbauten die Arbeiter innerhalb von 18 Monaten für das einem Wal nachempfundene Bauwerk. Der Entwurf stammte vom Bremer Architekten Thomas Klumpp. Investor Kurt Zech und Edutainment-Berater Carlo Petri als Betreiber setzten das Projekt in die Tat um. Die öffentliche Hand steuerte 17,5 Millionen Euro für das Expo-Projekt bei. Die Idee war vier Jahre zuvor in den Reihen der Bremer Universitätsprofessoren entstanden. Der Geologe Gerold Wefer übernahm die wissenschaftliche Betreuung.
Die Neugier war groß und die Besucherzahlen entsprechend hoch. Allein in den ersten sechs Jahren erforschten knapp drei Millionen Besucher die 250 interaktiven Exponate auf 4.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche.
Wechselnde Sonderausstellungen
2007 war es dann Zeit für eine Erweiterung. Im Juli eröffnete ein 5.000 Quadratmeter großer Außenbereich und im Oktober desselben Jahres auch der würfelförmige Erweiterungsbau. Dieser bietet auf 700 Quadratmetern Platz für wechselnde Sonderausstellungen. Die Erweiterung kostete 7,4 Millionen Euro. 5,9 Millionen davon steuerte die öffentliche Hand bei. Nach 14 Jahren Betrieb und rund fünf Millionen Besuchern musste sich das Universum dann neu erfinden. Zwischen November 2014 und März 2015 wurde das Gebäude entkernt, neue Wände gezogen und neue Exponate eingebaut. Die ursprünglichen Themen Mensch, Erde, Kosmos ersetzten die mittlerweile städtischen Betreiber durch die Felder Technik, Mensch und Natur. Der interaktive Ansatz der Ausstellung blieb, wurde aber um multimediale Exponate und vertiefende Texte erweitert. Zusätzlich zum Ausstellungsprogramm bietet das Universum Veranstaltungsformate für alle Altersstufen: Kindergeburtstage, Schulklassenprogramme, Talkabende, Fortbildungen, Firmenevents, Seniorenprogramme.