Gründliches Händewaschen mit Seife beseitigt fast alle Keime auf der Haut. Foto: ivabalk auf Pixabay.com
Mitbewohner

Versteckte Keime im Haushalt

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Keime sind überall um uns herum. Einige können gefährliche Krankheiten auslösen, andere sind sogar nützlich.

Eigentlich ist es ganz einfach, man kann noch so gründlich putzen, es wird einem vermutlich nicht zu 100 Prozent gelingen, sämtliche Keime, die heimlichen Mitbewohner in Wohnungen und Häusern, zu beseitigen. Dazu gibt es zu viele der unliebsamen Gäste in den eigenen vier Wänden. Trotzdem gibt es einige effektive Hilfsmittel, die Oberflächen und auch die Luft so zu säubern, dass sie als nahezu keimfrei gelten können. Völlig keimfrei geht es nicht, ist auch nicht notwendig.

Keime in der Luft – spezielle Anlagen verbessern das Raumklima

Es gilt als erwiesene Tatsache, dass sich Keimein einer trockenen Umgebung wohler fühlen und länger überleben können als in einem feuchten Umfeld. Dabei spielen die sogenannten Aerosole eine wichtige Rolle. Sie bilden nämlich sozusagen das Transportmittel für Keime in der Luft. Nicht erst seit der Corona-Krise weisen Wissenschaftler auf die Wichtigkeit eines Luftaustauschs hin, wenn es um mögliche Übertragungen von Krankheitserregern geht. Hier können die zwei gängigsten Reiniger Abhilfe schaffen:

  • Luftreiniger: Diese Geräte arbeiten mit unterschiedlichen Filtern (z. B. Aktiv-Kohle oder Titandioxid).
  • Luftwäscher: Sie pressen die Luft durch einen Wasserfilter, waschen und befeuchten sie vor der Rückführung der Luft in den Raum.

In entsprechenden Tests zeigen sich die unterschiedlichen Methoden und auch Wirkungsweisen. Für Luftreiniger und Luftwäscher gibt es jeweils unterschiedliche Anwendungsgebiete. Trotzdem haben alle Varianten zum Ziel, Keime aus der Luft zu neutralisieren, das Raumklima zu verbessern und die Gesundheit zu schützen.

Einfacher ist es noch: Regelmäßig die Fenster zu öffnen und zu lüften.

Keime effizient beseitigen – wo sie sich am liebsten verstecken

Es gibt viele Orte in einer Wohnung, an denen versteckte Keime zu finden sind, weil sie sich dort besonders wohl fühlen. Obwohl es eine ganze Reihe von Keimen gibt, die für den Menschen vollkommen ungefährlich sind (manche leben sogar auf der Haut), sollte man trotzdem auf Hygiene im Haushalt achten. Gerade Schimmelpilze, Salmonellen oder Colibakterien können zum Teil schwerwiegende Beschwerden auslösen, etwa:

  • Atemwegserkrankungen
  • Durchfall
  • Erbrechen

Um diese Gefahrenquellen zu neutralisieren, muss man allerdings wissen, wo es versteckte Keime im Haushalt gibt.

Versteckte Keime im Wohnbereich/Wohnzimmer

Keime finden sich oft an Orten, an denen man sie nicht vermuten würde. Besonders wohl fühlen sie sich beispielsweise auf Türen oder TV-Geräten. Besonders die senkrechten Flächen sind bevorzugte Orte, denn dort kann sich nicht so viel sichtbarer Schmutz und Staub sammeln. Aus diesem Grund werden solche Flächen auch seltener geputzt und bieten Keimen genügend Zeit, sich dort zu sammeln und zu vermehren.

Auch Dinge, die häufig angefasst werden, sind eine bevorzugte Brutstätte für versteckte Keime. Dazu zählen vor allem Türklinken, Schalter oder Taster, Fernbedienungen und auch Telefonhörer. Ihre Oberflächen werden zwar täglich unzählige Male berührt, aber nur in sehr großen Zeitabständen gründlich abgewischt und gereinigt.

Das Schlafzimmer als Brutstätte für versteckte Keime

Krankheitskeime überleben auch auf Textilien besonders gut und diese finden sich vor allem im Schlafzimmer:

  • Kleidung
  • Bettwäsche
  • Matratze
  • Gardinen/Vorhänge

Kleidung und Bettwäsche sollte ab und zu bei hohen Temperaturen von 60 Grad oder mehr gewaschen werden (wenn möglich). Bei diesen Temperaturen sterben Keime nämlich in aller Regel ab. Neben gesundheitsgefährdenden Keimen gibt es im Schlafbereich und vor allem im Bett sehr häufig auch Milben.

Die Küche als Paradies für Keime

Gerade in den sogenannten Nassbereichen der Wohnung findet sich häufig eine sehr hohe Belastung mit Keimen. Grund dafür ist einmal mehr die erhöhte Luftfeuchtigkeit. Die Küche ist einer der Haupttummelplätze für versteckte Keime. Sie finden sich z. B. auf folgenden Einrichtungsgegenständen oder Küchenutensilien:

  • Kühlschrank (vor allem innen)
  • Spülbecken
  • Dunstabzugshaube
  • Schneidebrett (vor allem auf Holzbrettern)
  • Schwämme und Spüllappen

Das Hantieren mit Lebensmitteln ist hier der Ausgangspunkt, denn viele Bakterien ernähren sich von den Dingen, die in der Küche verarbeitet bzw. zubereitet werden. Obwohl viele glauben, dass es im Kühlschrank sauber sein müsste, haben Untersuchungen ergeben, dass sich dort pro Quadratzentimeter über 11 Millionen Keime tummeln. Auf derselben Fläche einer Toilette fanden sich hingegen gerade einmal 100 Keime. Keime profitieren auch von der feuchten und warmen Umgebung auf Lappen, Schwämmen sowie im Spülbecken.

Feuchtes Badezimmer bietet gute Bedingungen für Keime

Auch im Badezimmer gibt es zahlreiche Orte, an denen sich die Erreger verstecken können. Sie siedeln sich besonders gerne auf der Toilette (Schüssel, Brille) und dem Waschbecken an. Zudem suchen sie sich oft die Badewanne, den Duschkopf oder den Duschvorhang als Brutstätte aus.

Man findet sie aber auch auf Gebrauchsgegenständen, die eigentlich der Hygiene dienen. Nachgewiesen wurden sie etwa auf Haar- oder Zahnbürsten sowie auf Kämmen. Eine Grundregel lautet, dass man das Badezimmer nach der Benutzung immer gut lüftet, um die Luftfeuchtigkeit zu senken. Vor allem sie ist nämlich die Grundvoraussetzung dafür, dass versteckte Keime im Haushalt überhaupt gedeihen.

Praxis-Tipp: Übrigens ist es ratsam, auch die Waschmaschine regelmäßig bei Temperaturen von mindestens 60 grad laufen zu lassen. Dadurch wird nicht nur die Wäsche von Keimen befreit, sondern auch die Maschine. Ebenso empfiehlt es sich, dass die Spülmaschine nicht zu lange außer Betrieb bleibt. Auch in ihr können sich schließlich Keime ansiedeln.

Frühjahrsputz innen und außen – mit einfachen Mitteln Keime beseitigen

Jedes Jahr aufs Neue steht er an, der Frühjahrsputz in Häusern und Wohnungen. Sogar ganze Städte machen sich in regelmäßigen Zeitabständen an die Arbeit und sorgen dafür, dass Gehwege, Parks oder Uferpromenaden gereinigt werden. Was dabei so alles zum Vorschein kommt, ist zuweilen erstaunlich.

Von der verkeimten Matratze bis zum rostigen Fahrrad, vom illegal entsorgten Bauschutt bis zu achtlos weggeworfenen Autoreifen ist alles dabei. Da zeigt sich einmal mehr, dass Menschen, denen Müll und Keime im Haushalt nichts ausmachen, oft auch unachtsam mit der Natur umgehen. Wer solche Dinge beispielsweise in der Garage oder im Keller zu stehen hat, sollte sie unbedingt fachmännisch entsorgen, z. B. auf einem Wertstoffhof.

Keime sind nicht nur schädlich

Sicher, die Wohnung sollte möglichst sauber sein und auch das Bestreben, sie von versteckten Keimen zu säubern, ist lobenswert. Viele Wissenschaftler weisen aber zurecht darauf hin, dass man im Alltag eine zu einhundert Prozent keimfreie Umgebung nicht herstellen kann. Dies ist nach Auffassung von Hygienikern sogar sinnvoll.

Grund dafür ist, dass das menschliche Immunsystem den Anreiz der Umwelteinflüsse zur Stimulierung benötigt. Bleibt diese Stimulierung (auch durch verschiedene Keime) aus, kann sich das Immunsystem nur eingeschränkt ausbilden. Zudem wurde nachgewiesen, dass aggressive Reinigungsmittel die Keime nicht abtöten, sondern sie teilweise resistent machen, sodass sie erst recht Krankheiten auslösen können. Deshalb sollte immer gelten, dass man versteckte Keime im Haushalt beseitigt, aber in einem normalen Maß.

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