Das 120 Seiten starke Delmenhorster Heimatjahrbuch 2020 ist zum Preis von 12,50 Euro im Buchhandel erhältlich. Foto: Konczak Das 120 Seiten starke Delmenhorster Heimatjahrbuch 2020 ist zum Preis von 12,50 Euro im Buchhandel erhältlich. Foto: Konczak
Stadthistorie

Blick in die Vergangenheit

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Das Kriegsende vor 75 Jahren bildet Schwerpunkt im Heimatjahrbuch 2020

„Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für neue Ansteckungsgefahren. Hitler hat stets daran gearbeitet, Vorurteile, Feindschaften und Hass zu schüren. Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen“, zitiert Friedrich Hübner, Vorsitzender des Heimatvereins Delmenhorst, den damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker in einer Rede vom 8. Mai 1985.

Zeitgeschichtliche Orts- und Regionalgeschichte

Im Sinne dieser Rede bittet Hübner die Leserinnen und Leser des Heimatjahrbuchs 2020, die Beiträge der ehrenamtlich tätigen Autorinnen und Autoren als zeitgeschichtliche Orts- und Regionalgeschichte zu verstehen. Denn der Schwerpunkt im diesjährigen Buch liegt auf dem 75 Jahre zurückliegenden Ende des Zweiten Weltkriegs.

Davon abgesehen haben es aber auch andere Themen ins Buch geschafft. So schreibt Franz-Reinhard Ruppert über die Genehmigungsverfahren für die Delmenhorster Industrieanlagen Jute, Linoleum und Wolle und den damit verbundenen Unannehmlichkeiten für die Bürger.

Delmenhorster Industrieanlagen

Friedrich und Klaus Hübner berichten über ihren Vater Friedrich und dessen Zeit im Internierungslager „Beltane School“ in Wimbledon und den Umstand, dass er beinahe mit Wernher von Braun zum Mond geflogen wäre.

Dass sich im Gebäude des heutigen Restaurant Rhodos an der Stedinger Straße früher das Wollekrankenhaus befand, ist vielen Delmenhorstern sicher nicht bewusst. Ulrike Wendt hat sich mit der Geschichte des Krankenhauses der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei beschäftigt. Die Klinik bestand von 1890 bis 1928 und stand den Arbeitern der Wolle und deren Angehörigen für Behandlungen zur Verfügung.

Wollekrankenhaus

Nach der Eröffnung der Städtischen Krankenanstalten Delmenhorst wurde das Fabrikkrankenhaus geschlossen. Aus den wenigen erhaltenen Unterlagen geht hervor, dass es im Jahr 1893 über 29 Betten verfügte, die Zahl aber beständig anstieg und 1909 bereits bei mehr als 100 Betten lag.

Das Delmenhorster Heimatjahrbuch ist im Isensee Verlag Oldenburg erschienen. Es ist 120 Seiten dick und beinhaltet zahlreiche Abbildungen. Es kostet im Buchhandel 12,50 Euro.

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