Michael Müller, Leiter der Musikschule Delmenhorst, und Stellvertreterin Meike Dunkel laden am kommenden Freitag zur „Kleinen Abendmusik“. Foto: Martina I. Meyer
Musikschule

Musikschule haut wieder in die Tasten

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Die Musikschule Delmenhorst freut sich über konstante Schülerzahlen und eine neue Konzertreihe.

Seit 40 Jahren gehört das Quempassingen in Delmenhorst  ebenso zur Weihnachtszeit wie Lebkuchen und Stollen. Das gemeinschaftliche Singen am ersten Adventswochenende in der Lutherkirche und Allerheiligen ist für viele der eigentliche Auftakt für die Vorweihnachtszeit, weiß Micheal Müller, Leiter der Musikschule Delmenhorst (MSD). Umso bedauerlicher für alle Beteiligten, dass auch diese Veranstaltung Corona zum Opfer fällt.
Die MSD musste aufgrund der Pandemie bereits einige Veranstaltungen absagen. Derzeit sollte eigentlich das Musiktheater mit „Kiss me, Kate“ im Theater „Kleines Haus“ laufen, das bereits im vergangenen Jahr wegen technischer Probleme verschoben werden musste. „Das haben wir nun beerdigt“, sagt Müller, denn die Corona-Auflagen für das Kleine Haus mit einer maximalen Aufführungsdauer von einer Stunde machen „Kiss me, Kate“ unmöglich. Auch das traditionelle Weihnachtskonzert, ebenfalls im Kleinen Haus geplant, wird ausfallen.

Hygienekonzept funktioniert

Wie die Schulen musste die MSD am 16. März schließen, bis zum 11. Mai war Stillstand. „Das haben wir auch noch nicht erlebt über solch einen langen Zeitraum“, erklärt Müller. Dennoch ist die Musikschule gut durch die Zeit gekommen. Mit einem Hygienekonzept konnte der Unterricht wieder aufgenommen werden, auch wenn zunächst die Ensembles, Bläser und die Elementare Musikpädagogik nicht loslegen durften. Nach den Ferien durften dann auch die Chöre – mit Abstand – wieder musizieren. Auf den Fluren herrscht Maskenpflicht, Hände müssen gewaschen werden, Instrumente werden nach Nutzung gereinigt, Räume ständig gelüftet. „Das funktioniert erstaunlich gut“, weiß Müller – und das bei bis zu 1.000 Schülern pro Tag. Bis zu den Ferien gab es auch ein „Einbahnstraßensystem“.
Ebenfalls erfreulich: Die aktuellen Schülerzahlen haben sich laut MSD-Leiter im Vergleich zum September 2019 so gut wie nicht verändert. Es gibt sogar drei neue Gruppen für die Elementarerziehung. Viele Eltern seien froh, solche Angebote nach der Lockdown-Zeit wieder nutzen zu können, so Müller. Das Schulgeld für die unterrichtsfreie Zeit wurde erstattet, die Lehrkräfte weiterhin bezahlt. Das ging natürlich ins Geld. „Die Stadt fängt uns jedoch gut auf, wir sind sehr dankbar dafür“, so Müller.

„Kleine Abendmusik“ ab 2. Oktober

Die Musikschule Delmenhorst geht in kleinen Schritten wieder in Richtung Normalität. Ab 2. Oktober, 19 Uhr, gibt mit der „Kleinen Abendmusik“ eine neue Reihe für maximal 26 Besucher. Dabei steht immer ein anderes Instrument im Fokus, am 2. Oktober ist es das Cello. Die Konzerte sind für alle vier bis sechs Wochen angesetzt, die jeweiligen Termine finden sich zeitnah auf der Homepage musikschule-delmenhorst.de. Anmeldungen sind nicht nötig.  Die Proben für die Operette „Die Perlen der Cleopatra“, deren Aufführung für September 2021 geplant ist, haben bereits begonnen. Der Tag der offenen Tür im Februar ist noch mit einem Fragezeichen versehen.
„Wir fahren auf Sicht“, sagt Michael Müller. Vorsichtig, aber dennoch optimistisch.

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