Der Zinnsoldat (Michael Meyer) trifft im Thatersaal am Leipnizplatz auf eine alte Bekannte, die Tänzerin (Katharina Hoffmann).Foto:Marianne Menke Der Zinnsoldat (Michael Meyer) trifft im Thatersaal am Leipnizplatz auf eine alte Bekannte, die Tänzerin (Katharina Hoffmann).Foto:Marianne Menke
Shakespeare Company

Märchen als Beziehungsstudie

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Weit ab von der Märchenvorlage präsentiert die Shakespeare Company Bremen „Der Zinnsoldat und die Tänzerin“

Weit ab von der Märchenvorlage präsentierte die Shakespeare Company Bremen am vergangenen Donnerstag im Theater am Leibnizplatz die Premiere von „Der Zinnsoldat und die Tänzerin“ von Hans Christian Andersen.

Katharina Hoffmann und Michael Meyer nutzen die Geschichte lediglich als Vorlage für ein Wiedersehen der Märchenfiguren viele Jahre später und reich an Erfahrungen und Enttäuschungen. Beide haben nach ihrer Trennung weitere Märchen durchlebt. Sie sind ihres Erschaffers und der Welt der Literaten und Dichter insgesamt überdrüssig und hadern mit ihren fremdbestimmten Handlungen.

Sie wollen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, sich ein „Happy End“ erkämpfen. Das ist traurig und berührend zugleich und erinnert an den verzweifelten Versuch eines ehemaligen Liebespaares für eine zweite Chance, die unweigerlich zum Scheitern verurteilt ist, weil man halt doch immer wieder in alte Rollenmuster zurückfällt. Liebe lässt sich nicht erzwingen.

Dem Publikum verlangt das Stück Vorwissen über die unterschiedlichen Märchen von Hans Christian Andersen ab und auch mit dessen Biographie (1805 – 1875) sollte man sich auskennen. Ähnlich wie auch vielen von dessen Geschichten wohnt der Aufführung ein Übermaß an Schwermut inne.

Herausragend ist das Zusammenspiel von Katharina Hoffmann am Klavier und Michael Meyer am Kontrabass. Für Staunen im Publikum sorgte das Stimmvolumen von Meyer. Witziger Höhepunkt der Inszenierung ist der getanzte Kampf des Soldaten per „Lichtschwert“ gegen einen unsichtbaren Kobold. Infos zu Tickets und zum Programm

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