Großer Aufgalopp für die Blaue Tonne. Mit einer Starbesetzung wirbt die Bremer Stadtreinigung zum Auftakt ihrer Kampagne für die Anschaffung einer Tonne fürs Altpapier. „In der Tonne liegt die Kraft“, bemerkt Bürgermeister Andreas Bovenschulte, der ebenso wie Umweltsenatorin Maike Schaefer schon seit längerer Zeit solch eine Tonne nutzt. „Bremen wählt die Tonne“ ist der Slogan, mit dem die Stadtreinigung versucht, viele Bremer für die Blaue Tonne zu gewinnen. Rund 94.000 Blaue Tonnen sind schon im Umlauf, doch 80.000 Haushalte legen ihre alten Zeitungen, Kataloge und Kartons noch gebündelt an den Straßenrand.
Härtere Arbeit und mehr Aufwand
Da aber nicht mehr so gewissenhaft gebündelt werde, zudem das Aufkommen von Papier und Kartons wegen des wachsenden Internetversands stark zugenommen habe, sei die Arbeit für die Mitarbeiter der Stadtreinigung deutlich schwerer geworden, sagte Volker Ernst, Geschäftsführer der Abfalllogistik Bremen, einer Tochter der Stadtreinigung. Etwa 10 bis 12 Tonnen Papier pro Fahrzeug sammeln die 25 Mitarbeiter der Stadtreinigung täglich ein. Ungefähr die Hälfte davon müssen sie in mehr oder weniger lockeren Gebinden oder Kartons über die Ladekante wuchten. Abgesehen von zusätzlichen Schwierigkeiten, wenn sich die Papierstapel am Straßenrand durch Regen vollgesogen haben oder verdrecktes Papier erst gewaschen werden muss, bevor es wiederverwertet werden kann.
Service ist gratis und leicht zu beantragen
„Man kann bei Papier eine enorme Recyclingquote erreichen, was natürlich gut für die Umwelt ist, wenn man den Papierverbauch schon nicht vermeiden kann“, sagt Senatorin Schaefer. Um mehr Bremer für die Blaue Tonne zu begeistern, weist die Stadtreinigung darauf hin, dass sie diesen Service gratis anbietet. Zudem könnten sie sich mehrere Haushalten eine Tonne und somit einen Standplatz teilen. Die Bestellung muss allerdings der Hauseigentümer vornehmen. Um das Verfahren zu vereinfachen, können Mieter aber im Internet unter papiertonne-bremen.de ein Formular herunterladen, ausfüllen und dann vom Hauseigentümer unterschreiben lassen. Ziel der Kampagne ist, die Anzahl der Tonnen in Bremen um zehn Prozent auf 103.000 Stück zu steigern.