In Delmenhorst können sich Opfer von häuslicher Gewalt bei verschiedenen Institutionen Hilfe holen. Foto: Konczak In Delmenhorst können sich Opfer von häuslicher Gewalt bei verschiedenen Institutionen Hilfe holen. Foto: Konczak
Familien

Gewalt gegen Frauen bekämpfen

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Delmenhorst setzt die Ziele der Istanbul-Konvention um. Auch präventiv geht man das Thema Gewalt an.

Für Deutschland trat am 1. Februar 2018 das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt in Kraft – die so genannte Istanbul-Konvention.

„Damit hat sich Deutschland verpflichtet, auf allen staatlichen Ebenen alles dafür zu tun, um Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen“, verkündete Virginia Srokra-Rudolph von Feminist Friday Delmenhorst am Mittwoch vergangener Woche vor der Verwaltungsspitze und der Delmenhorster Politik. Für ihre Kundgebung nutzte die 32-Jährige die Einwohner-Fragestunde in der Sitzung des Stadtrates.

Istanbul-Konvention

„Kommunalpolitisch hat Delmenhorst einige Maßnahmen vorzuweisen, um die Ziele der Istanbul-Konvention umzusetzen“, präzisierte sie. Seit 1992 bietet ein Frauenhaus Frauen und Kindern einen gesicherten Schutzraum nach Vorfällen von häuslicher Gewalt. Die Beratungsstelle BISS wiederum berät Frauen in persönlichen, juristischen und finanziellen Belangen. Städtische und kirchliche Institutionen unterstützen Frauen in und nach Krisensituationen.

Opferschutz

Mit Tätern häuslicher Gewalt wird in Delmenhorst im Rahmen des Oldenburger Interventions-Projekts (OLIP) gearbeitet. „Die Stadt nimmt die Verpflichtung, Gewalt gegen Frauen vorzubeugen und Warnsignale frühzeitig zu erkennen, sehr ernst“, betont die städtische Gleichstellungsbeauftragte, Petra Borrmann. „Bei OLIP lernen gewalttätige Männer, ihr Handeln gegen Frau und Kinder zu reflektieren und zu verändern. Das ist Opferschutz.“ Die Gleichstellungsstelle ist eng mit Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendamt, Beratungsstellen und der Schulsozialarbeit vernetzt.

Schulsozialarbeit arbeitet präventiv

„Delmenhorst ist gut aufgestellt, wenn es darum geht, nach Vorfällen von häuslicher Gewalt aktiv zu werden“, bestätigt Srokra-Rudolph. Doch wie sehe es mit der Prävention aus? „Die städtische Beratungsstelle gegen Missbrauch an Mädchen und Jungen ist ein wichtiger Ansprechpartner für Betroffene, aber auch Erzieherinnen, Lehrer und Lehrerinnen. Auch die Sozialarbeiter an den Schulen, in den Jugendhäusern sowie in den Nachbarschaftsbüros sind für das Thema Gewalt in der Familie sensibilisiert“, betont Borrmann. Die Schulsozialarbeit arbeitet auch präventiv. Des Weiteren bezuschusst die Stadt Kurse an Schulen sowohl für Mädchen als auch für Jungen zum Thema Selbstbehauptung, Selbstverteidigung und Gewalt.

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