Am 24. September brannte ein Hallenkomplex auf dem sogenannten Möller-Gelände aus. Foto: Günther Richter Am 24. September brannte ein Hallenkomplex auf dem sogenannten Möller-Gelände aus. Foto: Günther Richter
Möller-Gelände

Neuigkeiten zum Möller-Gelände

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Fragen und Antworten rund um den Brand auf dem ehemaligen Möller-Gelände.

Die Informationsveranstaltung mit Vertretern aus der Stadtverwaltung, Gewerbeaufsichtsamt und der Feuerwehr zum Brand auf dem ehemaligen Möller-Gelände (24. September) ist nun auch ein Opfer der Corona-Pandemie geworden. Wir haben einige der am häufigsten gestellten Fragen samt passenden Antworten von offizieller Seite gebündelt.

Was hat die Stadt seit dem Brand auf dem Gelände veranlasst?

Für die Beseitigung des Brandschadens ist der Eigentümer zuständig. Mit den Arbeiten wurde am 28. September begonnen. Der städtische Fachdienst Umwelt hat im Bereich der Brandstelle Proben genommen. Die Ergebnisse wurden dem von der Brandversicherung beauftragten Gutachter übergeben.

Können die Anwohner rund um das Möller-Gelände ihre Gärten uneingeschränkt nutzen, ohne Angst um ihre Gesundheit zu haben?

Auf zwei Grundstücken wurden Proben genommen. Da man kein Asbest gefunden hat, wird keine Belastung der Anliegergrundstücke angenommen. Die Ergebnisse der Beprobungen wurden der Bürgerinitiative zur Verfügung gestellt.

Welche Proben wurden wo genommen?

Es wurden verschiedene Messungen vorgenommen (Welsewasser, Welseschlamm, Asbesttupfproben, Bodenproben um den Brandherd). Alle Beprobungsunterlagen wurden der Bürgerinitiative zur Verfügung gestellt. Ein zusammenfassendes Gutachten seitens der Stadtverwaltung gibt es nicht.

Was haben die Boden- und Wasserproben von Polizei, Feuerwehr, Stadtwerken und Stadt vom 24. und 25. September ergeben?

Die Feuerwehr und die Stadtwerke haben keine Proben genommen. Der städtische Fachdienst Umwelt hat Wasser- und Schlammproben in der Welse genommen. Die Ergebnisse sind unkritisch. Die Ergebnisse der von der Polizei genommenen Proben liegen der Stadt nicht vor.

Welche besonderen Auflagen (Lärm, Lagerung und Entsorgung von Sondermüll und umweltschädlichen Stoffen und Brandschutz) hat dieses Gewerbegebiet angesichts seiner sensiblen Lage inmitten eines Wohngebietes und so dicht an einem Fluss?

Die Auflagen ergeben sich aus den jeweiligen Baugenehmigungen. Die Probleme haben sich allerdings nicht aus den Genehmigungen ergeben, sondern daraus, dass Auflagen nicht eingehalten wurden. Der Mieter der abgebrannten Halle hat sie widerrechtlich genutzt. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Wurde das Gelände in der Vergangenheit kontrolliert?

Eine gezielte umfangreiche Überprüfung hat im Oktober 2009 stattgefunden. Danach ist die Stadt im Rahmen der Beantragung von Neunutzungen oder aber aufgrund von Beschwerden tätig geworden.

Warum hat die Stadt auf die Beschwerden der Anwohner hinsichtlich Lärmbelästigung, Umweltverschmutzung, Baumängeln und einem fehlenden Brandschutz auf dem Möller-Gelände bislang nie reagiert?

Die Stadt hat auf die Beschwerden reagiert. Kontrollen konnten die geschilderten Verstöße nicht oder nicht hinreichend beweisbar bestätigen. Eine erneute grundlegende Überprüfung des Geländes ist vorgesehen.

In der direkten Umgebung des Geländes soll es eine hohe Anzahl an Krebserkrankungen geben. Ist dies dem städtischen Gesundheitsamt bekannt?

Dem Fachdienst Gesundheit liegen dazu keine Erkenntnisse vor.

Wie ist es um die Löschwasserversorgung der Stadt bestellt?

Die Löschwasserversorgung war beim Brand am 24. September sichergestellt. Das Feuer wurde gelöscht und ein Totalverlust der Halle verhindert.

Wie werden zukünftig giftige Löschwassermengen abgeleitet?

Da alle Regenwasserabläufe zu einem Gewässer führen, können derartige Unglücke im Brandfall auch zukünftig nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Es wird stets versucht, Löschwasser aufzufangen beziehungsweise in die Schmutzwasserkanalisation umzuleiten. Dies ist jedoch nicht immer möglich, da im Brandfall andere Aspekte Vorrang haben. Somit kann es im Brandfall immer zu Umweltschäden kommen.

Die Anwohner beklagen seit längerem einen vom Regenwasserkanal ausgehenden Benzingestank beziehungsweise den Geruch von Farben oder Lösungsmitteln. Wurden mögliche Fehleinleitungen in den Regenwasserkanal auf dem Möller-Gelände untersucht?

Fehleinleitungen sind dem Fachdienst Umwelt nicht bekannt. Während der Ortsbesichtigung am 21. Oktober waren ebenfalls keine Auffälligkeiten wahrzunehmen.

Ist der Stadt bekannt, welche wassergefährdenden Stoffe auf dem Möller-Gelände gelagert wurden beziehungsweise gelagert werden? Gibt es ein solches Kataster?

Ein derartiges Kataster existiert nicht. Die Erarbeitung einer derartigen Lagerungsübersicht wird dadurch erschwert, dass viele der Mieter als Privatpersonen tätig sind. Die Zutrittsrechte sind dann für die Behörden eingeschränkt. Eine Überprüfung der Betriebe ist geplant.

Wie wird die weitere Nutzung des Möller-Geländes aussehen?

Das Areal ist im Bebauungsplan als Gewerbegebiet ausgewiesen. Die Verwaltung schlägt dem Stadtrat vor, das Gewerbegebiet in ein Wohngebiet umzuwandeln.

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