Vor Wochen schon hat die Modekette Gerry Weber ihre Filiale in der Bremer Innenstadt aufgegeben. Nun haben sich mehrere potenzielle Nachfolger gemeldet.Foto: Schlie
City-Plan

In den Laden kommt Leben

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Starkes Interesse an einem Concept Store in der City / Jury entscheidet über Zuschlag.

An der Glastüre klebt noch eine Folie mit der Aufschrift: „24 h online shoppen“. Im Innern stehen Regale und Tische, leer. Kein Licht brennt, kein Mensch ist zu sehen. Seit Wochen ist der Laden in der Obernstraße verwaist. Nur der Schriftzug über dem Eingang zeigt noch an, wer hier einmal seine Waren anbot: Gerry Weber.
Spätestens im Januar soll wieder Leben in den Laden kommen. Dann zieht ein Concept-Store ein, ein Geschäft mit einem ungewöhnlichen Angebot. 13 Monate lang darf der Store mietfrei die 817 Quadratmeter nutzen, die sich über zwei Etagen erstrecken. Die Stadt schießt noch 20.000 Euro für den Innenausbau zu und 50.000 Euro zu den Personalkosten.

Die Aktion ist Teil des City-Plans, den der Senat beschlossen hat. 13,2 Millionen Euro will er ausgeben, um die Innenstadt auf die Schnelle attraktiver zu gestalten und mehr Besucher zu locken.
Die Wirtschaftsförderung Bremen (WFB) mietet leer stehende Läden in der City an und verlost sie an junge Unternehmer, die sie dann befristet kostenfrei nutzen dürfen. Vorausgesetzt, sie setzen sich mit ihrem Konzept im Wettbewerb „Concept-Store“ durch, den die WFB ausgeschrieben hat.

Bald wird Gewinner gekürt

Eine hohe zweistellige Zahl an Interessenten hat sich in der ersten Runde gemeldet, die am Freitag, Punkt 12 Uhr, endete. Konzepte hat jedoch nur eine niedrige zweistellige Zahl an Bewerbern eingereicht. Genaue Zahlen mag die WFB noch nicht nennen. In den nächsten Tagen wird eine Jury die Vorschläge bewerten und einen Gewinner küren. Er darf dann in den ehemaligen Gerry Weber-Shop einziehen.

Für ähnliche Wettbewerbe sucht die WFB weitere verwaiste Ladenlokale. Vermieter können so zumindest etwas Geld einnehmen, bevor sie wieder einen Mieter für einen längerfristigen Vertrag finden. Viel ist es nicht. Denn die WFB akzeptiert einen Laden nur dann, wenn der Besitzer die bisher geltende Kaltmiete um die Hälfte kürzt.

Kaltmiete kürzen

Alexander Ruddat, Geschäftsführer der Grundbesitzgesellschaft Ruddat, hat dies für die Obernstraße 39-43 getan. Zuvor hatte er schon gegenüber Karstadt Sports nachgegeben. Das Fachgeschäft hätte sonst die Filiale in der Sögestraße aufgegeben.

Die WFB ist zuversichtlich, dass mehr Immobilienbesitzer Ruddats Beispiel folgen. Es gebe schon mehrere Eigner, die über ihre Mietpreise nachdächten, sagt WFB-Sprecherin Juliane Scholz.
Concept Stores sind keine Bremer Erfindung. In anderen Städten existieren schon welche. So hat etwa Zelda Czok in Hamburg das Geschäft Winkel van Sinkel gegründet und verkauft dort Schreibwaren neben Keramik und Glas. Und Alexandra und Maik Hecker präsentieren in der Green Note in Düsseldorf „Jazz und Pflanzen“. Geht doch. Und was nicht zusammenpasst, wird passend gemacht. Das ist Concept.

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