Mehr als 40 Tonnen Lebensmittel will die Initiative Foodsharing allein in diesem Jahr in Bremen vor der Mülltonne retten. Masterstudent Jan Leifheit ist einer der fünf Organisatoren, die im Bereich Bremen das Retten der Lebensmittel organisieren. Aktuell verfügt die Initiative über rund 1.000 Foodsaver.
„Wir gehen zu Betrieben, auf Wochenmärkte, zu kleinen Einzelhandelsläden und Ketten bis hin zu Restaurants“, sagt Jan Leifheit, einer der fünf Organisatoren. 53 Betriebe machen schon mit. Sie geben an, wann die Lebensmittel abgeholt werden können, die sonst wahrscheinlich in der Tonne laden würden.
Wichtig: Nicht wegwerfen
Was dann mit den Lebensmitteln geschieht, entscheidet jeder Retter selbst. Viele verteilen sie an Freunde, Verwandte und Bekannte. „Wichtig ist, dass das Essen nicht weggeworfen wird“, sagt Leifheit.
Er selbst ist zum Foodsharing gekommen, als er eine Freundin in Graz besucht hat. „Ich habe sie beim Lebensmittelretten begleitet“, sagt Leifheit. Zurück in Bremen meldete er sich beim Bremer Foodsharing. „Vor allem im deutschsprachigen Raum ist Foodsharing sehr aktiv.“
Foodsharingm arbeitet ohne Geld. „Wir haben weder Einnahmen noch Ausgaben“, erklärt der Lebensmittelretter. „Wir haben bestimmte Standards festgelegt, wie sich die Foodsaver beim Abholen verhalten sollen. Außerdem haben wir vertraglich festgehalten, dass die Betriebe nicht haftbar gemacht werden können, wenn Lebensmittel nicht mehr gut sein sollten.“ Deshalb müssen die Foodsaver selbst auf die Haltbarkeit der Nahrungsmittel achten.
Keine Konkurrenz zur Tafel
„Konkurrenz zu den Lebensmitteln-Tafeln wäre sinnlos. Schließlich retten sie nicht nur Lebensmittel, sondern helfen dabei auch Bedürftigen“, findet Leifheit. „Wir haben mit der Bremer Tafel ein total gutes Verhältnis und sprechen uns ab.“
„Für die Zukunft wünsche ich mir einerseits natürlich mehr Foodsaver und Betriebe, aber andererseits auch mehr Aufmerksamkeit von der Politik“, sagt Leifheit Langsam passiere da etwas, aber noch nicht genug. „Super wäre ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung wie in Frankreich.“