Langsam füllen sich die Regale. Öl, Kaffee, Tee, Konserven, Cornflakes-Packungen stehen in Reih und Glied. Emsig schwirrt das zehnköpfige Team von Britta Härtel durch die Gänge, rückt Ware zurecht, ruft sich Anweisungen zu, schaut, plant, rückt um und prüft. Doch der Schein trügt ein wenig, denn die Ware in den Regalen ist noch nicht so ganz bereit für den Verkauf. Es ist Musterware, die das eingespielte Ladenbauteam von Härtel platziert. Von allem etwas, ganz vorne im Regal, um Platzierung und Menge zu prüfen. „Spiegeln“ nennt sich das im Fachjargon. Dass die Mitarbeiterinnen ihr Handwerk verstehen, ist schnell klar. „Wir sind jetzt schon weiter als gedacht“, so Härtel am Montag dieser Woche, als ihr Team bereits einige Stunden am Werk ist. In wenigen Wochen ist es dann soweit, der Inkoop-Markt an der Schönemoorer Straße wird wiedereröffnet.
Jeden Tag etwas Neues
Und es geht Schlag auf Schlag. Schon wenige Tage später sind die ersten Industriepartner vor Ort und bringen Ware mit, die sie sogleich in die Regale füllen. Am Donnerstag waren etwa Vertreter von Lindt und Hachéz bereits fleißig am Bestücken. So verändert sich das Gesicht des Marktes jeden Tag ein bisschen mehr.
Für Britta Härtel ist es das vierte Mal, dass sie die Warenplatzierung für einen Markt plant. Nach Inkoop in Ganderkesee, an der Oldenburger Straße und dem „koopje“-Citymarkt in der Delmenhorster Fußgängerzone sorgt sie nun an der Schönemoorer Straße für volle Regale. 10.000 Musterartikel sind es insgesamt. Nach der Spiegelung wird die Ware bestellt und nach Bedarf nachgeordert. Gerechnet wurde eigentlich mit 25.000 Artikeln im neuen Markt, doch es dürften noch ein paar tausend mehr werden, schätzt Christian Krzefski. „Es ist schon eine Hausnummer“, sagt der Einkaufsleiter von Inkoop, der die Arbeiten im Markt ebenfalls gespannt verfolgt. Daher werden angesichts des vollen Sortiments schon so manche Regalteile knapp. Doch für Härtel und ihr Team ist auch das kein Problem. „In manchen Ecken ist etwas weniger Platz, in anderen haben wir ein Luxusproblem. Es ist schon ein ordentliches Sortiment“, so die „Strippenzieherin“ am Donnerstag, als sich die Spiegelungsarbeiten allmählich dem Ende näherten.
Gewusel mit System
Doch für die Damen heißt es trotzdem weiterhin „Ärmel hochkrempeln“, denn nun wird die Verkaufsware vermehrt verräumt. Zum Teil übernimmt das die Gruppe um Härtel, zum Teil die Vertreter der Händler. Coca Cola zum Beispiel kümmert sich selbst um sein Regal, bei Beck‘s erfolgt die Zusammenarbeit mehr mit den Inkoop-Mitarbeiterin. Die haben als „Hausherren“ schließlich auch das letzte Wort.
Die Holzwand in der Obst- und Gemüseabteilung steht, Handwerker sind am Tüfteln, bauen die Kühlabteilung auf, schließen Frischetheken an. Auch das Band für die Leergutannahme ist schon da und wird angepasst. „Drinnen scheint es wie ein Gewusel, doch jeder weiß genau, was er machen muss“, weiß Krzefski. Somit liegen die Arbeiten gut im Zeitplan.
Am 23. November wird der Inkoop-Markt an der Schönemoorer Straße, der im September vergangenen Jahres bei einem Feuer schwer beschädigt wurde, offiziell wiedereröffnet. Der DELME REPORT begleitet wöchentlich die Arbeiten von der leeren Halle bis zum vollen Regal.