„Viele sehen das neue Jahr als Startpunkt für neue Ziele an. Sie haben mit dem alten Jahr abgeschlossen und können sich auf neue Dinge fokussieren“, sagt Sportpsychologin Lena Kluge zu dem Phänomen, dass viele Menschen sich am Jahreswechsel vornehmen, mehr auf ihre Gesundheit und Fitness zu achten. Doch die Fitnessstudios haben geschlossen.
„Auch zu Hause lässt sich sehr gut trainieren“, sagt Robin Neumann, Leiter für Prävention und Gesundheitsförderung in der Paracelsus Klinik. „Der eigene Körper ist immer noch das beste Trainingsgerät. Wer den kontrollieren kann, ist fit.“
Bewegung an frischer Luft
Der Experte rät auch zu Bewegung an der frischen Luft, da das zusätzlich auch noch das Immunsystem stärke. „Eine Top-Übung ist auch, sich auf ein Bein zu stellen. Diese Koordinationsübung fördert die Stabilität der Tiefenmuskulatur.“ Oft seien beispielsweise Rückenschmerzen kein Kraft- sondern ein Koordinationsproblem.
„Diejenigen, die im Home Office arbeiten, können zwischendurch Liegestütze am Schreibtisch oder Kniebeugen über dem Stuhl machen“, sagt der Sportwissentschaftler. Zudem sollte man jede Stunde, die man gesessen hat, fünf Minuten aufstehen. „Das geht zum Beispiel gut während Telefonaten“, rät Neumann. Eine australische Studie habe herausgefunden, dass stundenlanges und ununterbrochenes Sitzen die Lebenszeit verkürzt. „Deswegen wird zu viel Sitzen auch das neue Rauchen genannt“, sagt Neumann.
150 aktive Minuten pro Woche
Wer im Home-Office sitze und seinen Arbeitsweg spare, könne die Zeit sinnvoll für Bewegung nutzen. „Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt 150 aktive Minuten pro Woche. Die kann man aber auch aufteilen auf beispielsweise fünf Mal 30 Minuten“, sagt Neumann, der auch als Personal Trainer arbeitet.
Lang anhaltender Stress oder auch Isolation können sich negativ auf die psychische Gesundheit auswirken. „Bewegung hat einen Einfluss auf unser Wohlbefinden“, weiß Sportpsychologin Kluge. Dies würden auch Studien in Zeiten des Lockdowns zeigen. „Diejenigen, die körperlich aktiv waren, gaben auch ein positiveres Wohlbefinden an. Bewegung kann sich neben einem Stress regulierenden Effekt auch auf unsere Emotionen auswirken. Finden wir zum Beispiel einen Sport, der uns Freude bereitet, entstehen bei der Bewegungsausführung positive Emotionen“, erklärt Kluge.
Balance bei Ernährung
Neben dem Sport ist auch das Thema Ernährung sehr wichtig, um gesund und fit zu werden und zu bleiben. „Wichtig ist dabei, die richtige Balance zu finden“, sagt Neumann. Und das nicht nur an Weihnachten und Silvester, sondern das ganze Jahr über.