Aus der Sieglosserie des SV Werder ist endgültig eine Negativserie geworden. Nach einer 1:2(0:1)-Niederlage gegen den VfB Stuttgart droht den Bremern bis Weihnachten der Sturz in die Abstiegszone. Wamangituka (31./90.) traf für Stuttgart, Selke (90.+3) erzielten zu spät den Anschlusstreffer.
Bitter für Werder: Obwohl die Mannschaft durchaus gute Ansätze zeigte, schaffte sie es nicht ernsthafte Torgefahr zu erzeugen.
Kohfeldt reagierte auf den Engpass im Mittelfeld wegen der Sperren von Mbom (5. Gelbe Karte) und Möhwald (Gelb-Rot) mit einer Umstellung auf Viererkette. Davor bildeten Maxi Eggestein und Christan Groß das bewährte Duo auf der Sechserposition. Die Offensivabteilung bildeten Joshua Sargent als zentrale Spitze, Yuya Osako als Zehner, sowie Leonardo Bittencourt und Tahith Chong auf den Flügeln.
Osako mit der ersten Chance
Das funktionierte zunächst ganz gut. Werder setzte Stuttgart früh unter Druck und kam so in der fünften Minute zu einer Großchance. Osako ballerte den Ball nach Vorlage von Sargent knapp drüber.
15 Minuten bestimmte Werder die Partie, dann übernahm Stuttgart mehr und mehr die Kontrolle. Bei den Bremern ging die Struktur im Spiel nach vorne verloren. Folge: Werder bekam den Ball nicht mehr aus der Gefahrenzone.
Dann kam Endo im Zweikampf mit Chong im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Wamangituka ließ erst weiterspielen, unterbrach dann aber und zeigte auf den Punkt. Offenbar hatte er ein Signal von außen bekommen. Unglücklich für Werder: Zwar zeigten die Bilder einen Kontakt am Fuß. Doch da war der Stuttgarter längst am Fallen. Wamangituka verwandelte humorlos (31.).
Werder zieht das Tempo an
Werder zog danach das Tempo zwar wieder an, schaffte es aber nicht sich in gute Abschlussposition zu bringen. Dem letzten Pass war oft zu überhastet oder zu ungenau. Insbesondere Chong und Osako streuten nach guten Szenen zu viele Flüchtigkeiten ein. Doch auch die Bremer Ecken und Freistöße waren viel zu ungefährlich.
Nach dem Seitenwechsel weiterhin großer Kampf und viel Tempo auf beiden Seiten. Stuttgart dabei tendenziell torgefährlicher, weil genauer und entschlossener beim letzten Pass. So dauerte es bis zur 67. Minute, ehe der eingewechselte Nick Woltemade mal wieder einen Schuss aufs VfB-Tor brachte.
Werder geht volles Risiko
In der Schlussphase ging Werder zwar immer mehr Risiko ein, schob alle Mannschaftsteile weiter nach vorne. Dennoch blieben Chancen weiter Mangelware. Ganz zum Schluss durfte sich Patrik Erras noch als Mittelstürmer probieren. Doch es blieb dabei: Werder kämpfte mit stumpfen Waffen.
Ein Missverständnis zwischen Toprak und Pavlenka (zuvor Werders beste Kräfte) beendete dann die Hoffnungen. Wamangituka schob den Ball aufreizend lässig ins leere Tor (90.).
Der Anschlustreffer von Selke in der Nachspielzeit kam zu spät.
Werder: Pavlenka – Augustinsson, Friedl, Toprak, Selassie – Groß (87. Erras), Eggestein – Chong, Osako (80. Schmied), Bittencourt (60. Woltemade) – Sargent (60. Selke)