In Schwachhausen brennen Ende Dezember zwei Autos einer Immobilienfirma, vergangenenes Wochenende fackeln zwei weitere Fahrzeuge in Walle ab, eines davon auf dem Parkplatz des Unternehmens Vonovia.
Das sind keine Einzelfälle: Wohnungsunternehmen werden in Bremen immer häufiger zum Ziel von Brandstiftern. So hat es im Jahr 2020 allein 17 Fälle von Brandstiftungen oder Sachbeschädigungen zum Nachteil solcher Unternehmen gegeben, wie die Polizei auf Anfrage mitteilt.
Sonderkommission „Feuer“ ermittelt
Angesichts der Taten ermittelt die Polizei in der linksextremistischen Szene. „Immobilienunternehmen werden Ausbeutungen vorgeworfen, Maklerbüros ihre Geschäftstätigkeit, da sie durch die ,Aufwertung und Verdrängung im städtischen Raum´ profitieren würden“, erklärt Polizeisprecher Nils Matthiesen die Motivation der Täter, die häufig in einschlägigen Internetseiten die Brandstiftungen offen diskutieren und für sich beanspruchen.
Seit November 2019 – in Woltmershausen hatten mehrere Autos von Vonovia gebrannt – ermittelt in Bremen die Sonderkommission „Feuer“ zu diesem Thema.
Vonovia will Mitarbeiter schützen
Gerade Vonovia hat schon seit längerer Zeit mit dem Problem zu kämpfen, bundesweit kommt es immer wieder zu Anschlägen. „Für unsere Mitarbeiter ist das zum Teil sehr belastend, morgens ein niedergebranntes Fahrzeug zu entdecken“, sagt Vonovia-Sprecherin Panagiota-Johanna Alexiou.
„Für uns ist in solchen Fällen das wichtigste, für unsere Mitarbeiter da zu sein. Auch die Unterstützung der Polizei hilft den Kollegen“, so Alexiou. Zu der Motivation der Täter sagt sie: „ Wir beteiligen uns an der gesellschaftlichen Diskussion zum Thema Wohnen und sprechen mit allen Beteiligten, um gemeinsam Antworten auf die offenen Fragen zu finden. Gewalt ist aus unserer Sicht keine Antwort und hilft niemandem weiter.“
Straftaten haben zugenommen
Laut der Polizei hat es in den letzten Jahren auch insgesamt eine Steigerung von Straftaten gegen fremdes Eigentum (Sachbeschädigungen, Brandanschläge gegen Fahrzeuge und Einrichtungen) gegeben. 2020 brannten in Bremen 80 Autos, 45 Fälle davon gelten als Brandstiftungen.
„Es zeigt sich, dass die Zahl der Aktivitäten der gewaltorientierten Linksextremisten deutlich von aktuellen politischen Themen wie Antifaschismus, Klimaschutz, Flüchtlingsproblematik, Antirepression und der Wohnraumproblematik abhängt“, sagt Sprecher Matthiesen.