Hund Fiete ist schon bereit. Das Maskottchen des neuen Eltern-Kind-Zentrums Prof. Hess, kurz Elki genannt, hängt schon an mehreren Türen und in den Gängen, um den kleinen Patienten ihren Aufenthalt im neuen Haus des Kinderkrankenhauses ein wenig erträglicher zu machen. Nun ist es soweit: Am 23. Februar hat der Umzug begonnen. Dann wechseln die Kinderklinik des Klinikums Links der Weser, sowie die Kindernotaufnahme und die Klinik für Kinderchirurgie und -urologie in das neue Elki-Gebäude auf dem Gelände des Klinikums Mitte. Mitte März soll das neue Haus fertig eingerichtet sein.
„Wir freuen uns sehr auf den Umzug. Im neuen Elki sind alle Abteilungen an einem Standort und es ist räumlich direkt verbunden mit dem Klinikum Mitte, das erleichtert die Abläufe sehr“, freut sich Chefarzt Martin Claßen. So falle etwa der Krankentransport zwischen verschiedenen Gebäuden weg. Neben den kurzen Wegen seien besonders die neuen Patientenzimmer hervorzuheben. „Sie sind farblich ansprechend und kinderfreundlich gestaltet. Außerdem bieten alle Zimmer auch immer Platz für Beistellbetten für Erwachsene“, sagt Chefarzt Claßen.
Größtes Kinderkrankenhaus in Deutschland
Mit einer Grundfläche von 4.500 Quadratmetern und vier Stockwerken wird das Elki eines der größten Kinderkrankenhäuser in Deutschland sein. Vereint werden sollen alle Bereiche der Kinderheilkunde, darunter die Neuropädiatrie, Lungenmedizin, Onkologie, Gastroenterologie oder die Rheumatologie. Der neue Komplex beherbergt auch eine Intensivstation und eine Intermediate Care-Station, eine Art Zwischenstufe zwischen Normal- und Intensivstation.
Bauherr ist der stadteigene Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno). Das Elki bietet insgesamt 1.000 Räume und Platz für 170 Patientenbetten. Rund 400 Beschäftigte werden dort arbeiten.
Ursprünglich sollte das rund 70 Millionen Euro teure Eltern-Kind-Zentrum im vergangenen Herbst in Betrieb gehen. Aufgrund von technischen Problemen musste der Umzug aber verschoben werden. Die Lüftungsanlage auf der Kinderkrebsstation musste nachgerüstet werden. Nun gibt es noch eine Verschiebung: Im obersten Stockwerk sollten schon im vergangenen Sommer die Neonatologie und die Geburtshilfe einziehen. Beide Abteilungen mussten 2012 infolge des Keimausbruchs am Klinikum Mitte schließen. Frühestens Anfang 2022 sollen auch die beiden Bereiche arbeitsfähig sein. „Wir suchen noch nach Hebammen“, erklärt Chefarzt Claßen.
Fertigstellung in 2030
Was mit den nun freiwerdenden Gebäuden der verschiedenen Kliniken im Detail passiert, steht noch nicht fest. Auch die Baustellen rund um das Elki werden wohl nicht so schnell verschwinden. Der gesamte rund 350 Millionen Euro teure Umbau des Klinikums Mitte wird nach Angaben der Geno voraussichtlich frühestens 2030 fertiggestellt sein.