An den Geldautomaten bekommt man weiterhin Bargeld. Foto: Konczak Mehr Trickbetrügereien verzeichnet die Polizei in der Corona-Zeit. Dazu gehören etwa neue Varianten des Enkel-Tricks, der „Tech Support scam“ oder der Geldautomaten-Anruf. Foto: Konczak
Sparkasse warnt

Immer neue Betrugsmaschen

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Die Sparkasse Bremen und Polizei warnen vor neuen perfiden Tricks. Opfer sind oft ältere Bürger.

Arglos hebt der 64-Jährige Geld am Automaten der Sparkasse Bremen ab. Er ahnt nicht, dass er ausspioniert wird. Kaum ist er zu Hause, klingelt das Telefon. Ein Mann meldet sich als Mitarbeiter der Sparkasse und erklärt, der Automat habe Falschgeld ausgespuckt. Ein Kollege komme aber gerne vorbei und hole die falschen Scheine ab. Die abgehobene Summe werde dann dem Konto gutgeschrieben.

„Es handelt sich um ein professionelles betrügerisches Vorgehen, dass bereits vor einiger Zeit schon angewandt wurde und nun wieder aktuell zu sein scheint“, warnt die Sparkasse Bremen. Der Betrüger war dem Opfer auf dem Weg vom Geldautomaten nach Hause gefolgt. Über die Adresse recherchierte er im Telefonbuch die Rufnummer und meldete sich dann bei seinem Opfer.

Keine persönlichen Daten preisgeben

Um solchen Betrügern zu entgehen, sollte man keine persönlichen Daten am Telefon herausgeben, rät die Sparkasse. Am besten sei es, das Gespräch sofort zu unterbrechen und aufzulegen. Wenn die Kriminellen anriefen, tauche im Telefondisplay des Angerufenen häufig eine Rufnummer auf, die vermeintlich der Sparkasse gehöre. Es ist aber keine Sparkassen-Nummer. Grundsätzlich besuchen Mitarbeiter der Sparkasse keine Kunden, um Bargeld abzuholen.

Häufig melden sich jetzt auch Anrufer bei meist älteren Bremern und geben vor, für das IT-Unternehmen Microsoft zu arbeiten. So sei ein 63-Jähriger aus Schwachhausen vor einigen Tagen von einer unbekannten Nummer aus angerufen worden, berichtet die Polizei. Der Mann am Telefon schilderte dem Senior, dass dessen Microsoft-Lizenz abgelaufen sei und erlangte dann Zugriff auf den Computer. Anschließend veranlasste er Zahlungen vom Konto des 63-Jährigen.

Microsoft ruft nicht unaufgefordert an

Microsoft ruft nicht unaufgefordert an und fragt auch keine persönlichen und finanziellen Daten ab, teilt die Polizei mit. Das Unternehmen versendet auch keine E-Mails unaufgefordert.

In neuem Gewand kommt der Enkel-Trick daher: In bereits elf Fällen erhielten Bremer Anrufe, in denen sich die Täter als Professor einer Bremer Uniklinik ausgaben. Sie erzählen, dass ein Sohn oder Enkel schwer an Corona erkrankt sei und im Krankenhaus liege. Die Anrufer fragten nach Geld und Wertsachen im Haus, da die Behandlung sehr teuer sei.

Die Polizei rät, im Zweifel den Notruf 110 zu wählen. Weitere Tipps unter polizei-beratung.de.

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