Das lange vom Senat geplante Wohnheim für Auszubildende soll voraussichtlich im Bremer Osten entstehen. Das sagt Falk Wagner, der baupolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion.
„Die Stadt ist mit einem Träger und dem Grundstückseigentümer in fortgeschrittenen Verhandlungen. Der Standort im Osten würde wegen der Nähe zu vielen Ausbildungsbetrieben gut passen“, sagt Wagner.
Verschiedene Grundstücke werden geprüft
Das bestätigt auch das Wirtschaftsressort. „Wir prüfen zurzeit verschiedene Grundstücke und sprechen mit verschiedenen Partnern über die Umsetzung und den Betrieb. Uns schwebt ein modernes Konzept vor, bei dem es auch eine sozialpädagogische Betreuung geben wird“, sagt Sprecherin Kristin Viezens.
Wo genau das Wohnheim gebaut und wann es eröffnet werde, könne noch nicht bekanntgegeben werden. „Die Wirtschaftssenatorin setzt sich dafür ein, dass der Senat im ersten Halbjahr 2021 zu einer Beauftragung eines Wohnheimes kommt“, sagt Viezens.
Azubis auch im Bundeswehrhochhaus
Geplant sind im Moment rund 50 Single-Apartments mit Gemeinschaftsräumen. „Die Größe der Apartments ist von den jeweiligen Objekten abhängig und steht noch nicht fest“, sagt Viezens. Bremen orientiert sich hierbei an den Angeboten in Hamburg.
Dort können Auszubildende seit 2014 in begrenztem Umfang Plätze in Studierendenwohnheimen mieten. Derzeit sind dort 140 solcher Plätze verfügbar.
Weiterer Wohnraum für Azubis soll im früheren Bundeswehrhochhaus entstehen. 117 neue Wohnungen will die Immobilienfirma Gewoba dort ab 2024 den Studierenden und Azubis anbieten. Die Preise liegen zwischen 213 und 390 Euro.
Am Vorbild Hamburg orientieren
In Hamburg werden die Azubi-Wohnheime ausschließlich für Externe bereitgestellt, um Unternehmen die Anwerbung von Azubis von außerhalb zu erleichtern. Betriebe können sich in diesen Wohnheimen Zugriffsrechte erkaufen. „Auch dies kann als Vorbild für ein Bremer Projekt dienen“, sagt Sprecherin Viezens.
Die SPD-Fraktion hatte im Februar den Senat aufgefordert, unverzüglich die weiteren Planungen anzugehen. Die Pläne für ein Azubi-Wohnheim im Jacobushaus in Bahnhofsnähe waren gescheitert. „Wir haben uns bereits 2017 für ein Azubi-Wohnheim eingesetzt. Nachdem das Jacobushaus nicht mehr in Frage kommt, wollen wir jetzt das Tempo erhöhen“, erklärt Falk Wagner.