Spielerisch geht es bei Werder zwar aufwärts, doch punktemäßig schlägt sich das weiterhin nicht auf dem Konto nieder. Gegen abgezockte Wolfsburger brachten sich die Bremer beim 1:2 (1:2), durch kleine Fehler um einen möglichen Punktgewinn.
Nach Eigentor von Sargent (9.) erhöhte Weghorst auf 0:2 (42.). Zwar gelang Möhwald noch vor der Pause der Anschluss (45.), doch im zweiten Durchgang fehlte Werder die Wucht, um den Ausgleich zu erzwingen.
Alle Mann an Bord
Florian Kohfeldt konnte gegen die Wölfe aus dem Vollen schöpfen. Er entschied sich für die bewährte Innenverteidigung mit Marco Friedl, der nach abgesessener Gelbsperre wieder zur Verfügung stand, Milos Veljkovic, der gegen die Bayern eine Verschnaufpause bekommen hatte und Ömer Toprak. Ansonsten gab es in der Startformation keine Änderungen gegenüber der 1:3-Niederlage gegen den Rekordmeister. Folglich blieb sowohl für Niclas Füllkrug als auch für Davie Selke nur die Jokerrolle.
In der Grundformation sah das dann wieder so aus, dass Werder gegen den Ball mit Fünferkette und drei Mann davor verteidigte. Mit Ball rückten Augustinsson und Gebre Selassie weit auf und machten aus dem 5:3:2 ein 3:5:2 – alles wie gewohnt.
Werder besser im Spiel als zuletzt
Anders als etwa gegen die Bayern gelang es Werder von Beginn an besser, den Ball auch mal in kontrolliert in die gegnerische Hälfte zu befördern und dort über ein paar Stationen zu halten. Torchancen sprangen trotzdem nicht dabei raus. Einerseits verteidigte Wolfsburg aufmerksam, andererseits fehlten insbesondere Rashica und Schmid die Präzision. Während Rashicas Aktionen etwas lässig wirkten, übertrieb Schmid es etwas mit dem Risiko.
Werder verteidigte auch engagiert und ließ aus dem Spiel nicht viel zu. Dennoch lagen die Bremer kurz vor der Halbzeit 0:2 zurück, weil sie sich zwei Gegentreffer selber einschenkten. Beim 0:1 (8.) war das sogar wörtlich zu nehmen, denn Sargent lenkte einen Arnold-Freistoß aus dem Halbfeld unhaltbar über Pavlenka hinweg ins eigene Tor.
Risko-Pass wird zum Bumerang
Beim 0:2 spielte Gebre Selassie zu riskant und ungenau auf Möhwald. Der konnte nur noch Schlager anschießen und von dessen Schienbeinen sprang der Ball direkt von die Füße von Torjäger Weghorst, der den Ball gar nicht richtig traf und trotzdem die Lücke zwischen Arm, Bein und Hüfte von Pavlenka traf (42.).
Kevin Möhwald gelang noch vor der Pause das 1:2. Im Anschluss an einen Freistoß traf er aus der zweiten Reihe (45.). Wolfsburg reklamierte vergeblich Foul beim vorangegangenen Kopfballduell.
Füllkrug und Bittencourt kommen
Nach dem Seitenwechsel hatte Werder zunächst Glück, dass Veljkovic nach scharfer Hereingabe von Weghorst nicht das zweite Eigentor produzierte (53.). Dann brachte Kohfeldt Füllkrug und Bittencourt für die glücklosen Sargent und Schmid.
Die erwünschte Wirkung erzielte das jedoch nicht. Im Gegenteil. Werder ging mehr und mehr die Genauigkeit verloren, während Wolfsburg auf die Entscheidung drängte. Pavlenka hielt Werder im Spiel.
Viel kam offensiv nicht mehr von Werder. Ein Schüsschen von Füllkrug war letztlich sichere Beute von Casteels im VfL-Tor (77.). In der Schlussphase setzte Kohfeldt dann mit der Einwechslung von Selke und Osako alles auf eine Karte. Doch Wolfsburg ließ sich davon nicht beeindrucken. Ein ungenauer Schuss von Selke noch – das war es dann.
Pavlenka – Velkjovic (88. Agu), Toprak, Friedl – Gebre Selassie, Möhwald (82. Osako), Eggestein, Augustinsson – Schmid (58. Bittencourt), Rashica (82. Selke) – Sargent (58. Füllkrug)