Josh Sargent drückt den Ball zum 1:0 für Werder über die Linie. Foto: Nordphoto/Kokenge
2:0 in Bielefeld

Werders verschafft sich ein Polster

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Nicht schön aber umso wichtiger: Werder Bremen siegt beim Nachholspiel gegen Arminia Bielefeld.

Die Topteams können kommen. Mit dem 2:0 Auswärtssieg in Bielefeld verschaffte sich Werder ein dickes Polster auf die Abstiegsplätze und kann nun selbstbewusst in die Duelle gegen Bayern und Wolfsburg gehen. Josh Sargent (47.) und Kevin Möhwald (74.) trafen für die Bremer.

Es war ein Sieg der Effizienz. Bielefeld bestimmte in der ersten Halbzeit das Spiel und erarbeitete sich mehr Chancen. Werder hatte das nötige Spielglück und verwertete die wenigen guten Gelegenheiten eiskalt.

In Person von Niclas Füllkrug auf Bremer Seite und Fabian Klos auf Bielefelder Seite verzichteten beide Trainer erstmal auf ihre Torjäger. Bei Werder gesellten sich sich mit Kevin Möhwald und Ludwig Augustinsson zwei weitere Kräfte, die am Sonntag noch in der Startelf gestanden hatten, zu den Ersatzspielern. „Ich wollte maximale Frische“, begründete Werder-Coach Florian Kohfeldt seine Entscheidung bei Sky.

Von Frische nicht viel zu sehen

So richtig frisch wirkte es allerdings nicht, was Werder im ersten Durchgang anbot. Gegen den Ball wirkte das zwar gut organisiert, aber sobald die Bremer den Ball eroberten, wussten sie – vorsichtig ausgedrückt – erschreckend wenig damit anzufangen.

Gegen früh anlaufende Bielefelder war Werder nicht in der Lage, den Ball kontrolliert in die gegnerische Hälfte zu transportieren. So blieben nur lange Bälle als Stilmittel. Da aber die meisten dieser weiten Schläge spätestens beim zweiten Kontakt bei den Gastgebern landeten, waren die Bremer Angriffsbemühungen schnell im Keim erstickt.

Ohne die notwendige Entlastung, geriet Werder gegen eigentlich harmlose Bielefelder immer stärker unter Druck. Auch weil die Arminen unter ihrem neuen Trainer Frank Kramer offenbar ein paar neue Varianten einstudiert hatten.

Plötzlich in Führung

Mit Glück und Geschick rettete sich Werder in die Kabine. Insofern verwunderte es umso mehr, dass es nach zwei Minuten im zweiten Durchgang urplötzlich 1:0 für Werder stand. Wegbereiter war dabei ein Mann, der erst wenige Sekunden auf dem Platz stand: Ludwig Augustinsson.

Dessen Vertreter Felix Agu gelang in den ersten 45 Minuten nicht viel. Der Schwede fand dagegen sofort Rashica mit einem Pass. Der schnelle Stürmer zog in den Strafraum und kam aus spitzem Winkel zum Abschluss. Sein abgefälschter Schuss hätte sich vermutlich auch so ins Tor gesenkt. Doch Josh Sargent unterstrich seinen neuen Torriecher und drückte den endgültig Ball über die Linie. Der dritte Treffer des Amerikaners im dritten Spiel nacheinander.

Werder im Glück

Praktisch im Gegenzug hatte Werder erneut Glück, denn Milos Veljkovic sprang nach einer Abwehraktion der Ball im Fallen an die Hand. Weder Schiedsrichter Schmidt noch Videoassistentin Steinhaus sahen darin aber ein strafbares Vergehen.

Anders die Situation nach 70 Minuten. Der gerade eingewechselte Medina trat dem ebenfalls eingewechselten Füllkrug mit offener Sohle von hinten auf die Achillessehne. Markus Schmidt zog Gelb. Steinhaus schickte ihn zum Monitor und Schmidt änderte seine Entscheidung in Rot um – vertretbar. Als VAR nicht einzugreifen und es bei Gelb zu belassen, hätte vermutlich deutlich weniger Diskussionen ausgelöst.

Werder nutzt die Gunst des Moments

Bevor Bielefeld einen neuen Verteidiger einwechseln konnte, nutzte Werder Überzahl und Situation aus. Rashica spielte Eggestein frei, der legte zurück auf den eingewechselten Kevin Möhwald, der zum 2:0 einnetzte (74.).

Die Entscheidung? Mitnichten! Bielefeld gab sich nicht auf, brachte weitere frische Offensivkräfte und griff mit maximalem Risiko an. Unverständlich, wieso Werder in Überzahl Ordnung und Ruhe verlor. Noch unverständlicher, warum der eingewechselte Torjäger Fabian Klos zweimal frei vor Pavlenka an den Ball kam. Werders Keeper hielt die drei Punkte fest. Nach seinem unglücklichen Fehlgriff in Köln war ihm das besonders zu gönnen.

Werder: Pavlenka – Veljkovic, Toprak, Friedl – Gebre Selassie, Eggestein, Bittencourt (63. Möhwald), Agu (46. Augustinsson) – Schmid (85. Groß), Rashica (83. Selke) – Sargent (63. Füllkrug)

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