„Wir sind 30 Prozent hinter Hamburg und 40 Prozent hinter Berlin bei den Schüler-pro-Kopf-Ausgaben“, sagt Elke Suhr, die Landesvorstandssprecherin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Das müsse Sascha Aulepp, wenn sie neue Senatorin für Kinder und Bildung werde, dringend angehen.
„Die Koalition muss sich hinter sie stellen und das Ressort ausfinanzieren“, fordert Suhr. Bremen sei ein armes Bundesland, aber um da heraus zu kommen, müsse in Bildung investiert werden, besonders in die Brennpunktschulen. Auch die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften und pädagogischen Mitarbeitern müssten verbessert werden. „Das ist nur mit der nötigen Finanzierung zu schaffen“ so die Gewerkschafterin.
Qualitätsentwicklung
Für Yvonne Averwerser, bildungspolitische Sprecherin der CDU, ist eine der wichtigsten Aufgaben der neuen Bildungssenatorin, die Maßnahmen zur Qualitätsentwicklung ernsthaft anzugehen. Dazu gehöre die Ausgründung des Instituts für Qualitätsbildung. „Dieses Institut soll zukünftig die Bremer Schulen dabei unterstützen, gezielt an der individuellen Qualitätsentwicklung arbeiten zu können.“
Auch die Sicherstellung des Schul- und Kitaausbaus ist für Averwerser eine große Baustelle: „Am 16. November 2020, also gut zwei Monate nach dem eigentlichen Start des Kita-Jahres, wurden 1.116 Kinder als unversorgt gemeldet“, sagt die CDU-Politikerin. Diese Maßnahmen müssten auch außerhalb der Corona-Themen, wie Lernlücken schließen oder Digitalisierung vorantreiben, umgesetzt werden.
Schülern Perspektiven bieten
Für Hauke Hilz, bildungspolitischer Sprecher der FDP, ist das Aufholen der Lernrückstände nach Corona das Erste, was angegangen werden muss: „Wir müssen den Schülern trotz Pandemie echte Perspektiven bieten.“
„Aulepp muss das Personalproblem lösen sowie die Schulen effizienter bauen und sanieren“, findet Martin Stoevesandt, Vorstandssprecher des Zentralen Elternbeirats. „Neben allen anderen Problemen hoffen wir, dass sie die Durchsetzungskraft hat, im Haushalt 2022/23 mehr als nur eine kleine Schippe extra für Bildung zu verlangen.“
Fachkräfte anziehen
Die Zentralelternvertretung für Kinder in Kitas wünscht sich, dass Bremen zum Leuchtturm für gute Arbeitsbedingungen wird, um so Fachkräfte anzuziehen. „Außerdem soll jeder Familie eine Betreuung ermöglich werden. Es müssen zudem Rahmenbedingungen geschaffen werden, um die Qualität der frühkindlichen Arbeit zu verbessern, beispielsweise durch die Optimierung des Betreuungsschlüssels“, sagt Sprecher Daniel Günther.